Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich beim Kauf eines Smartphones für eine nachhaltigere Alternative: Refurbished-Geräte. Dabei handelt es sich um gebrauchte Smartphones, die professionell aufbereitet und oft weit unter dem Neupreis angeboten werden.
Neben der Kostenersparnis profitieren Kundinnen und Kunden von einer zweijährigen Garantie und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz.
Gebraucht oder refurbished? Die Zahlen im Überblick
Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom haben bereits 18 Prozent der Deutschen ein aufbereitetes Smartphone gekauft. Noch mehr Menschen greifen auf gebrauchte Geräte zurück: Insgesamt 30 Prozent der Befragten haben sich für ein Secondhand-Smartphone entschieden, wobei diese nicht immer professionell überholt wurden. Acht Prozent der Befragten haben sogar mehrfach zu gebrauchten oder refurbished Modellen gegriffen. Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, die anlässlich des Global Recycling Day am 18. März durchgeführt wurde.
Die Beweggründe: Sparen und Nachhaltigkeit
Die Motive für den Kauf eines gebrauchten oder refurbished Smartphones sind vielfältig. Für fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) steht der finanzielle Vorteil im Vordergrund. 42 Prozent treffen ihre Kaufentscheidung bewusst aus Nachhaltigkeitsgründen, und 39 Prozent möchten durch ihre Wahl dazu beitragen, den Rohstoffverbrauch zu reduzieren. Ein weiterer Grund: 21 Prozent sehen in einem neuen Gerät keinen besonderen Mehrwert, und 18 Prozent finden, dass gebrauchte Smartphones ebenso gut funktionieren wie neue.
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder betont: „Die Produktion neuer Smartphones benötigt wertvolle Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium und verursacht hohe CO₂-Emissionen. Durch den Kauf eines generalüberholten Geräts reduziert man Elektroschrott und schont Ressourcen.“
Skepsis gegenüber Gebrauchtgeräten
Trotz dieser Vorteile gibt es immer noch Vorbehalte gegen den Kauf eines gebrauchten Smartphones. 55 Prozent derjenigen, die sich bislang dagegen entschieden haben, legen Wert auf ein technisch und optisch einwandfreies Gerät. Für 47 Prozent ist es wichtig, stets das neueste Modell zu besitzen, während 40 Prozent die volle Herstellergarantie bevorzugen. 39 Prozent befürchten, dass ältere Geräte nicht mehr mit Software-Updates versorgt werden. Sicherheitsbedenken spielen ebenfalls eine Rolle: 20 Prozent sorgen sich um den Schutz ihrer Daten. Zudem empfinden 10 Prozent gebrauchte Smartphones als unhygienisch.
Dr. Rohleder erklärt dazu: „Professionelle Händler bereiten Altgeräte optisch und technisch oft sehr gut auf. Auch die großen Smartphone-Hersteller und Telekommunikations-Unternehmen bieten ihre Geräte teilweise gebraucht und generalüberholt an. Refurbished-Smartphones sind für alle eine Option, die sich beispielsweise an einem kleinen Kratzer am Gehäuse nicht stören oder nicht immer das neueste Gerät benötigen.“