Podcast-Hörer sind aufgeschlossener und begieriger, Neues zu erfahren, wie eine Untersuchung von Stephanie Tobin von der Queensland University of Technology zeigt.
Gemeinsam mit Co-Autorin Rosanna Guadagno von der Stanford University hat sie rund 300 Menschen aus verschiedenen Ländern zu ihren Podcast-Hörgewohnheiten befragt.
Podcasts fördern soziales Engagement
240 haben angegeben, schon einmal einen Podcast gehört zu haben. Diese beantworteten anschließend Fragen dazu, wie oft sie Podcasts hören und welche Arten sie bevorzugen. Zudem haben sie das “Big Five Inventory” zur Messung der wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale ausgefüllt. “Wir fanden heraus, dass Menschen, die offener sind für neue Erfahrungen, gern Podcasts hören”, so Tobin.
Das passe zu früheren Untersuchungen, die gezeigt haben, dass die Anwendung neuer Technologien eng mit der Nutzung von Online-Plattformen zur Suche nach Informationen verknüpft ist. Wer mehrere Stunden pro Woche Podcasts anhört, ist zudem sozial engagierter, heißt es. Wie erwartet, hatten Teilnehmer, die laut Big Five Inventory sehr aufgeschlossen sind, mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Podcast gehört. Ein ähnlicher Trend wurde separat bei aktiven Twitter-Nutzern und früheren Bloggern beobachtet. Laut den Experten hören Menschen, die speziell negative Emotionen intensiver wahrnehmen, seltener Podcasts.
Gegenpol zu Social-Media-Nutzern
Im Vergleich zu Social-Media-Nutzern, die laut früheren Umfragen relativ neurotisch sind und nach Zugehörigkeit suchen, stellen Podcast-Hörer eine unabhängigere, informationssuchende Bevölkerungsgruppe dar, schlussfolgern die Autoren. Den Umfrageergebnissen zufolge sind zudem Männer im Vergleich zu Frauen tendenziell größere Podcast-Fans. Podcasts sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. In den USA etwa stieg die Zahl der Hörer von 46,1 anno 2017 auf 75,9 Mio. im Jahr 2020.
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