NVIDIA-CEO Jensen Huang sorgt dieser Tage gleich mehrfach für Aufsehen in der Tech-Branche. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas präsentierte er seine Vision zur Zukunft der IT-Abteilungen – und löste parallel mit Aussagen zum Quantencomputing ein kleines Börsenbeben aus.
„Die IT-Abteilung wird in vielerlei Hinsicht zur Personalabteilung für KI-Agenten„, erklärte Huang während seiner Keynote. Der Grafikkarten-Hersteller hatte kürzlich eine Reihe von „AI Blueprints“ vorgestellt – vorgefertigte Agenten-Modelle, die Unternehmen direkt in ihre Software integrieren können.
Nach Huangs Vorstellung werden IT-Teams künftig nicht nur Server warten und Passwörter zurücksetzen, sondern auch für das „Onboarding“ der digitalen Arbeitskräfte verantwortlich sein. Dazu gehöre das Training der Agenten auf unternehmensspezifisches Vokabular, Produktanforderungen und Unternehmensrichtlinien.
Huang dämpft Quantencomputing-Euphorie
Für Aufsehen sorgte Huang parallel mit seiner Einschätzung zur Zukunft des Quantencomputings. Seine Aussage, dass die praktische Nutzbarkeit von Quantencomputern erst in etwa 20 Jahren erreicht sein werde, ließ die Aktienkurse mehrerer Quantencomputing-Unternehmen drastisch einbrechen. Rigetti Computing, D-Wave Quantum, Quantum Computing und IonQ verzeichneten Kursverluste von über 40 Prozent – ein Marktwertverslust von insgesamt mehr als 8 Milliarden Dollar.
„Wenn man 15 Jahre sagt, wäre das wahrscheinlich zu früh. Bei 30 Jahren wäre man zu spät dran. Aber bei 20 Jahren würden viele von uns zustimmen“, wird der NVIDIA-Chef zitiert. Diese nüchterne Einschätzung steht im Kontrast zu jüngsten Erfolgen im Quantencomputing, wie etwa Googles neuem Willow-Chip oder Chinas 504-Qubit-System.