Betrüger versenden in einer neuen Phishing-Kampagne Rechnungen über legitime PayPal-Konten. Da die E-Mail von [email protected] kommt, ist die Gefahr, auf diesen Betrug hereinzufallen hoch.
PayPal ist seit Jahren ein beliebtes Ziel von Hackern und Scammern, weshalb sich Kunden regelmäßig über immer neue Phishing-Versuche beschweren. Jetzt haben Sicherheitsforscher von Avanan eine neue Kampagne entdeckt, die sich das Zahlungssystem von PayPal zunutze macht. Dabei legen die Betrüger legitime PayPal-Accounts an, über die sie Zahlungsaufforderungen an nichtsahnende PayPal-Nutzer verschicken. Die dabei verschickte E-Mail informiert den Nutzer, dass auf dem Account vermeintlich betrügerische Aktivitäten festgestellt worden seien und man solle die angegebene Telefonnummer anrufen, um eine Rückbuchung oder ein Storno der Zahlung zu erwirken. Andernfalls würden innerhalb eines Tages 699,99 US-Dollar abgebucht. Die E-Mail stammt von der offiziellen E-Mail-Adresse [email protected] und ist damit selbst harmlos. Daher umgeht sie auch eventuelle Sicherheitsvorkehrungen wie DMARC, DKIM, and SPF und landet direkt im Postfach des Opfers.
Genau das macht diese neue Phishing-Kampagne auch so einzigartig – und damit gefährlich. Der legitime Absender der E-Mail, also das Zahlungssystem von PayPal, führt dazu, dass viele herkömmliche Sicherheitsvorkehrungen nicht greifen. Hinzu kommt, dass der Nutzer selbst bei solch einem Absender nicht so schnell stutzig wird und damit eher dazu neigt, auf den Trick hereinzufallen. Den Kriminellen spielt außerdem in die Hände, dass es extrem einfach und kostenneutral ist, neue PayPal-Accounts anzulegen. Hinzu kommt, dass PayPal seinen Nutzern Werkzeuge zur Verfügung stellt, mit denen sie professionell wirkende Rechnungen erstellen können.
Schutz vor der neuen Kampagne bietet also nur eine erhöhte Aufmerksamkeit – und hier weisen die Sicherheitsforscher von Avanan auf mehrere Faktoren hin, die stutzig machen sollten. So ist der Text der über PayPal verschickten Zahlungsaufforderung alles andere als professionell, sondern voller grammatikalischer und orthografischer Fehler. Auch die angegebene Telefonnummer sollte Misstrauen wecken, denn sie gehört überhaupt nicht zu PayPal, was ein kurzer Anruf auch bestätigen würde. Ansonsten gelten die üblichen Regeln im Umgang mit möglichen Phishing-Versuchen. Dazu gehört es, auf keine Links aus unbekannter Quelle zu klicken und keine persönlichen Informationen oder Zahlungsdaten preiszugeben. Darüber hinaus sollten verdächtige E-Mails auch an PayPal gemeldet und weitergeleitet werden, damit die entsprechenden Accounts schnellstmöglich deaktiviert werden. Dafür hat der Zahlungsdienstleister die E-Mail-Adresse [email protected] eingerichtet.
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