Forscher der Technischen Universität Chalmers haben ein neues Material zum Karosseriebau von E-Autos entwickelt, das elektrische Energie speichert. Die tragende Struktur wird demnach zum Akku. Sie ist laut den Ingenieuren so stabil wie Aluminiumblech, das in der Autoindustrie oftmals eingesetzt wird.
Handy dünn wie eine Kreditkarte
Wenn Autos, Flugzeuge, Schiffe oder Computer aus einem Material gebaut werden, das sowohl als Batterie als auch als tragende Struktur fungiert, lassen sich Gewicht und Energieverbrauch radikal reduzieren, sind die Forscher überzeugt. Die neue strukturelle Batterie der Experten könnte das Gewicht eines Laptops halbieren, das Mobiltelefon so dünn wie eine Kreditkarte machen oder die Reichweite eines E-Autos mit einer einzigen Ladung um bis zu 70 Prozent erhöhen, wenn die klassischen Batterieplätze zusätzlich beibehalten werden.
“Es ist uns gelungen, eine Batterie aus Kohlefaserverbundwerkstoff zu entwickeln, die so steif wie Aluminium ist und eine so hohe Energiedichte hat, dass sie kommerziell genutzt werden kann”, sagt Materialwissenschaftler Richa Chaudhary, der bei Leif Asp promoviert hat, Professor für Materialwissenschaften. Asp arbeitet seit mehr als sechs Jahren an einer Technik zur Speicherung von elektrischer Energie in Kohlenfaserverbundwerkstoffen (CFK). Erstmals eingesetzt wurden diese Spezial-CFK als Elektroden in Lithium-Ionen-Batterien.
Energiedichte deutlich gesteigert
Mittlerweile hat das Team die Energiedichte auf 30 Wattstunden pro Kilogramm gesteigert. Das entspricht einem Viertel der Energiedichte von klassischen Lithium-Ionen-Batterien. Das klingt zwar nicht überragend, doch da diese ebenfalls auf Lithium basierende Strukturbatterie keinen zusätzlichen Platz in E-Autos beansprucht, lässt sich hier von einem echten Fortschritt sprechen – zumal die Gewichtsreduktion den Energieverbrauch reduziert, sodass sich die Reichweite erhöht.
(pd/pressetext)