Nach dem Hackerangriff auf den hessischen IT-Dienstleister Count and Care sind die Arbeiten zur Analyse und zur Behebung der Folgen weitergegangen.
Die Experten kämen gut voran, sagte ein Sprecher des Energieversorgers Entega, zu dem die IT-Firma gehört, am Mittwoch. Nach seinen Worten ist derzeit aber noch nicht absehbar, wann das Problem behoben ist. Auch Fachleute aus dem hessischen CyberCompetenceCenter Hessen3C unterstützen seit Sonntag die Beweissicherung und den Wiederaufbau der IT-Systeme.
Mehrere Kunden des IT-Dienstleisters sind von dem Angriff mit Ransomware betroffen, bei dem ein Schadprogramm Computer verschlüsselt oder den Zugriff auf IT-Systeme verhindert oder erschwert. Für die Entschlüsselung verlangen die Angreifer ein Lösegeld (engl. ransom).
Neben der Entega sind auch IT-Systeme der Frankfurter Entsorgungs- und Service-Gruppe (FES), sowie des Darmstädter Verkehrsunternehmens Heag und der Mainzer Stadtwerke samt Nahverkehrsunternehmen eingeschränkt. Die Energieversorgung ist sichergestellt und nicht von dem Problem betroffen. Aber Homepages sind nicht erreichbar und so einige Online-Dienstleistungen nicht möglich. Tausende Beschäftigte der betroffenen Unternehmen können derzeit nicht auf ihre Mailkonten zugreifen.
Außerdem können in den Kundenzentren der Nahverkehrsunternehmen in Mainz und Darmstadt keine Fahrkarten gekauft werden – Fahrgäste können aber etwa auf Automaten ausweichen. Es kann im öffentlichen Nahverkehr zu einzelnen Fahrtausfällen und Verspätungen kommen. Die Polizei ermittelt wegen des Hackerangriffs. Wer dahintersteckt, ist noch völlig unklar.
Mi, 15.06.2022, 16:38Uhr, dpa