Internetkriminelle haben im vergangenen Jahr in Bayern einen Schaden von 28,8 Millionen Euro angerichtet. Das seien 9,9 Millionen Euro mehr als 2019, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik in München.
2020 registrierte die Polizei mehr als 35 000 Online-Straftaten, 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Bei den Delikten im Internet wurden etwa online bestellte Waren nicht geliefert oder gelieferte Sachen nicht bezahlt. Andere versuchten, Daten von Internetnutzern abzuschöpfen. Knapp die Hälfte der Taten konnte aufgeklärt werden. Die Polizei geht aber von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. Viele Straftaten im Cyberraum würden immer noch nicht angezeigt.
Diese Entwicklung werde sich fortsetzen, sagte Herrmann. Hoffnungen setzen die Ermittler deshalb in ein Spezialfahrzeug. Das mobile IT-Forensiklabor sei deutschlandweit einmalig. Eingesetzt werden soll der mit Technik und Software ausgestattete Transporter zunächst im Rahmen eines Pilotprojekts in Oberfranken.
Stark zugenommen hat allerdings die Verbreitung pornografischer Schriften – nach Auskunft Herrmanns verbreiteten sich Bilder und Texte vor allem in sozialen Netzwerken, oft auch durch Kinder und Jugendliche. Das Internet nehme hier als Tatmedium eine Schlüsselrolle ein, sagte Herrmann. 57,4 Prozent mehr Fälle registrierte die Polizei.
dpa