Thought Leadership
Microsoft unternimmt einen weiteren Vorstoß in Richtung künstlicher Intelligenz: Ab November können Unternehmenskunden eigenständige KI-Agenten entwickeln, die weitgehend ohne menschliches Zutun arbeiten sollen.
Anders als herkömmliche Chatbots sollen diese Programme in der Lage sein, komplexere Aufgaben selbstständig zu bewältigen. Der Konzern aus Redmond positioniert die autonomen Agenten als „Anwendungen für eine KI-getriebene Welt“. Sie sollen Kundenanfragen bearbeiten, potenzielle Verkaufschancen identifizieren und Lagerbestände verwalten können. Microsoft ist nicht allein mit diesem Ansatz: Auch andere Technologieunternehmen wie Salesforce setzen auf ähnliche Lösungen.
Die Entwicklung der Agenten soll über die Anwendung „Copilot Studio“ erfolgen, die auch von Nutzern ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse bedient werden kann. Technisch basieren die Agenten auf verschiedenen KI-Modellen, die teils von Microsoft selbst, teils vom Partner OpenAI entwickelt wurden. Zusätzlich stellt Microsoft zehn vorprogrammierte Agenten zur Verfügung, die Routineaufgaben wie Lieferkettenmanagement, Spesenverwaltung und Kundenkommunikation übernehmen können.
Die Unternehmensberatung McKinsey & Co, die bereits frühen Zugang zu den Werkzeugen erhielt (via Reuters), demonstrierte einen Agenten, der Kundenanfragen verwaltet, indem er Interaktionsverläufe prüft, den zuständigen Berater identifiziert und Folgetermine koordiniert. „Die Grundidee ist, dass Copilot die Benutzeroberfläche für KI darstellt“, erläutert Charles Lamanna, Corporate Vice President für Business and Industry Copilot bei Microsoft. „Jeder Mitarbeiter wird einen Copilot als persönlichen KI-Agenten haben und über diesen mit dem gesamten Netzwerk verfügbarer KI-Agenten interagieren.“
