Für einen massenhaften Betrug beim Onlineverkauf von Waren hat das Landgericht Würzburg drei Männer aus Hessen verurteilt. Ein 20-Jähriger erhielt zwei Jahre Jugendstrafe, ausgesetzt zur Bewährung. Seine 20 und 21 Jahre alten Komplizen bekamen Freiheitsstrafen von zweieinhalb beziehungsweise zwei Jahren und neun Monaten. Die Urteile nach Jugendstrafrecht vom Mittwoch sind noch nicht rechtskräftig.
Die drei Angeklagten aus Frankfurt am Main hatten die Vorwürfe weitgehend gestanden. Details wie die Namen von Hintermännern nannten sie aber nicht. Den Geständnissen waren Gespräche von Staatsanwaltschaft und Verteidigung über die Höhe der Strafen vorausgegangen. Damit sollte das Verfahren verkürzt werden.
Die Männer sollen ahnungslose Internetkäufer in Hunderten Fällen um Hunderttausende Euro geprellt haben. Den Angeklagten wurde banden- und gewerbsmäßiger Betrug, Missbrauch von Ausweispapieren und Datenhehlerei angelastet.
Die Suche nach weiteren Tatbeteiligten dauert an. In dem Gesamtkomplex wurden laut Staatsanwaltschaft bislang mehr als 1000 Betrugsfälle und mehr als 1800 Opfer ermittelt. Vielfach ging es um den Verkauf von Artikeln wie Spielkonsolen und Grafikkarten über die damalige Plattform ebay-Kleinanzeigen (heute: Kleinanzeigen). Die Käufer zahlten den Warenpreis, die Bestellung kam aber nie bei ihnen an.
dpa