KI-Manager in Arbeit

McDonald’s setzt auf KI: Mehr Tempo im Drive-in-Service?

McDonalds Drive in
Bildquelle: Gargantiopa / Shutterstock.com

McDonald’s will in seinen rund 43.000 Filialen weltweit verstärkt auf künstliche Intelligenz setzen, um Abläufe zu optimieren und die Genauigkeit bei Bestellungen zu steigern. Wie CIO Brian Rice erklärt, sollen durch den Einsatz von KI alltägliche Stressfaktoren für das Service-Personal reduziert werden.

Gemeint sind dabei unter anderem Herausforderungen im Umgang mit Kunden, Lieferanten sowie dem Versagen technischer Geräte. Laut einem Bericht des Wall Street Journal begann McDonald’s bereits im vergangenen Jahr damit, Edge-Computing-Systeme in einigen US-Restaurants zu installieren. Ein größerer Rollout ist für 2025 geplant. Die Technologie könnte beispielsweise per Computer Vision überwachen, ob in der Küche sämtliche Bestandteile eines Menüs korrekt zusammengestellt wurden, bevor der Auftrag zum Gast weitergereicht wird.

Computer Vision ist die Kunst des Sehens für Maschinen – ein faszinierendes KI-Gebiet, das Computer befähigt, die visuelle Welt zu verstehen und zu deuten. Statt nur Pixel zu verarbeiten, lernen Systeme durch Machine Learning, Bilder und Videos ähnlich wie Menschen wahrzunehmen, zu analysieren und darauf zu reagieren. Diese Technologie ermöglicht es digitalen Systemen, visuelle Eindrücke zu erfassen und sinnvoll zu interpretieren, wobei sie immer mehr die menschliche Fähigkeit nachahmen, die Welt durch Sehen zu begreifen.

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Auch KI-gestützte Sprachsysteme zur automatisierten Aufnahme von Drive-in-Bestellungen sind im Gespräch. Letztes Jahr testete McDonald’s eine entsprechende Lösung von IBM. Parallel könnten Sensoren an Küchengeräten laufend Daten erfassen und vorhersagen, wann Fritteusen oder Eismaschinen ihren Dienst versagen. Damit ließen sich teure Ausfälle im Idealfall frühzeitig erkennen – ein Thema, das bei McDonald’s-Softeismaschinen legendär geworden ist.

Generative KI als Helfer im Hintergrund

Darüber hinaus wird an einer Art virtuellem KI-Manager gearbeitet, der beispielsweise Schichtpläne automatisiert erstellen könnte. Konkurrenzketten wie Taco Bell oder Pizza Hut experimentieren bereits mit ähnlichen Systemen. In solchen Szenarien soll das KI-gestützte System entlasten, sodass Filialleitende und Mitarbeitende mehr Zeit für den direkten Kundenkontakt und andere Aufgaben haben.

Ein Haken an der Sache: McDonald’s hält sich bedeckt, wie viele Filialen in den USA tatsächlich bereits Edge-Computing-Technik nutzen. Außerdem wird es für den Konzern nicht ganz einfach sein, die Neuerungen über alle Regionen hinweg auszurollen. Wie der Branchenanalyst Sandeep Unni vom Marktforschungsunternehmen Gartner betont, kann ein flächendeckender Einsatz bei Franchise- und unternehmenseigenen Filialen mit hohen Kosten verbunden sein – und mit verschiedenen Anforderungen je nach Standort.

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Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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