Ende der 16-stellige Kartennummer

Mastercard tokenisiert Online-Payments bis 2030

Mastercard
Bildquelle: hodim /Shutterstock.com

Mastercard kündigt an, bis 2030 in ganz Europa die Tokenisierung von Kreditkarten für Online-Zahlungen einzuführen. Die manuelle Eingabe der 16-stelligen Kartennummer wird dann der Vergangenheit angehören.

Stattdessen erhalten Kunden laut CNBC einen digitalisierten Token, eine zufällig generierte Zeichenfolge, die die Kartennummer ersetzt. Dabei arbeitet Mastercard mit Banken, Fintechs, Händlern und anderen Partnern zusammen, um die Kartenerfassung durch einen einzigen Klick auf die Bezahlschaltfläche zu ersetzen.

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Für Verbraucher soll dies mehr Bequemlichkeit und Sicherheit bedeuten: Kein lästiges Passworteingeben mehr, sondern der Zugriff auf gespeicherte Zahlungsmittel erfolgt per Biometrie wie Fingerabdruck. So sollen gestohlene Kartendaten wertlos werden, da nur noch die Tokens im Umlauf sind.

Der Wandel zu „Embedded Payments“

„Wir sind überzeugt, dass diese Vision bis 2030 für Käufer, Händler und Kartenaussteller ein Gewinn ist“, erklärt Valerie Nowak, Produktchefin bei Mastercard Europa. Das Unternehmen spricht von einem historischen Wandel hin zu „Embedded Payments“ – eingefügten, nahtlosen Bezahlvorgängen.

Der Bezahlvorgang wird unsichtbar in Geräte und Services integriert: von Smartwatches über Sprachassistenten bis zu Autos. Mastercard kooperiert beispielsweise mit Mercedes, deren Kunden am Werksservice per Fingerabdruck im Wagen bezahlen können. Die Reibungsverluste des Kaufs sollen auf ein Minimum reduziert werden.

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Der Haupttreiber ist die Bekämpfung von Betrug: Mastercard erwartet durch die Tokenisierung einen drastischen Rückgang von Online-Bezahlfälschungen, die laut Studien bis 2028 auf über 90 Milliarden Dollar pro Jahr anwachsen könnten.

Eine Zukunftsvision – aber mit Fragezeichen

Zwar gibt es bereits erste Tokenisierungs-Lösungen, jedoch steckt die komplette Ablösung der Kartennummereingabe noch in den Kinderschuhen. Ob die ambitionierte Mastercard-Vision wirklich bis 2030 Realität wird, bleibt abzuwarten. Kritiker monieren, dass Tokenisierung zwar sicherer ist, aber nicht alle Betrugsrisiken beseitigt. Zudem müssen sich Millionen Verbraucher und Händler auf die neuen Prozesse einstellen.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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