Meilenstein in der Quantenforschung: Das KIT hat eine spezielle Glasfaser-Teststrecke in Betrieb genommen. Die 20 Kilometer lange Verbindung zwischen beiden Campussen ermöglicht die Forschung an Quantennetzwerken und abhörsicherer Kommunikation.
Quantentechnologie für sichere Kommunikation
Die 20 Kilometer lange Glasfaserstrecke verbindet speziell ausgestattete Labore mit hochkohärenten Lasern und Kryostaten. Mit einem Kerndurchmesser von nur 9 Mikrometern transportiert die Faser Quantenschlüssel, die auf physikalischen Gesetzen basieren. Diese Technologie gilt als zukunftssicher, da sie – anders als aktuelle Verschlüsselungsmethoden – auch Angriffen durch Quantencomputer standhält.
Forschungsplattform für Quantenkommunikation
„Wir haben nun mit der Glasfaser-Teststrecke eine Plattform, um die Quantenschlüsselverteilung weiterzuentwickeln, grundlegende Charakterisierungen durchzuführen und in die klassische Kommunikation zu integrieren“, erklärt Projektleiter Professor David Hunger vom Physikalischen Institut des KIT. Das Team arbeitet unter anderem mit dem Startup KEEQuant zusammen, um die Quantenkryptographie effizienter zu gestalten.
Wegbereiter für das Quanteninternet
Ein weiterer Fokus liegt auf dem Aufbau eines Quantennetzwerks. Durch die Entwicklung von Quantenspeichern und deren Verschränkung entstehen Quanten-Repeater für die Langstreckenübertragung. Diese Technologie soll künftig auch die Vernetzung von Quantencomputern ermöglichen.
Die Teststrecke ist Teil der Exzellenzcluster-Initiative „Chem4Quant“ und des BMBF-Projekts Quantenrepeater.Net. Sie unterstreicht die Bedeutung des KIT als Forschungsstandort für Quantentechnologien.
(sp/KIT)