Morgens schnellt der Stromverbrauch in die Höhe, was den Stromversorger vor Herausforderungen stellt. Denn er muss stets genauso viel Strom ins Netz schicken, wie aktuell verbraucht wird. Im Laufe des Tages schwillt der Stromverbrauch mal an, mal ab.
Wie genau, das können Forscher der Universität Málaga jetzt präzise voraussagen. Das hilft allen Beteiligten: Die Kraftwerksbetreiber müssen nicht auf Sicherheit gehen und Überschussstrom produzieren, die Netzbetreiber können die Stromleitungen optimal ausnutzen und die Verbraucher haben die Sicherheit, dass der Strom nicht ausfällt.
Einheitliche Verbrauchsmuster
Durch die Kombination von statistischen, mathematischen, computergestützten und KI-Techniken ist es den Forschern aus Málaga gelungen, eine Methode zu entwickeln, die automatisch Stromverbrauchsprofile erstellt, die sich nach den Gewohnheiten aller Verbraucher richten. Bei einer genügend großen Zahl von Stromabnehmern stellen sich, abhängig von der Uhrzeit und dem Wochentag, relativ einheitliche Verbrauchsmuster ein. Sonntags beispielsweise schnellt der morgendliche Stromverbrauch später in die Höhe, und auch nicht so steil, weil es auch Langschläfer gibt. Und Entlastung erlebt das Netz, weil die E-Autos, die meist nachts aufgeladen werden, spätestens am Morgen ihren Verbrauch einstellen, weil die Batterien voll sind.
Die neue Technik analysiert selbstständig Millionen von zeitabhängigen Verbrauchsdaten und findet Muster, Korrelationen und Trends, die für die Entscheidung nützlich sind, zusätzliche Kraftwerksleistung zuzuschalten oder herunterzufahren. „Wir haben Funktionalität des Verfahrens für zwei reale Standorte bewiesen“, sagt Llanos Mora, Professor für Computerwissenschaften und Software Engineering. Sein Team hat zwei Tests mit zwei Datenbanken mit jeweils fast zweieinhalb Mio. Beobachtungen durchgeführt: eine private, die den Stromverbrauch von 3.000 Verbrauchern im Südosten Spaniens erfasst, und die andere mit öffentlichen Daten von 4.000 Nutzern in Irland.
Stromkosten lassen sich einsparen
In Verbindung mit intelligenten Stromzählern, die so ausgelegt sind, dass sie die Stromkosten berücksichtigen – bei hohem Verbrauch sind sie hoch, bei niedrigem niedrig – können die Konsumenten den Verbrauch steuern und so Verbrauchsspitzen kappen. Dazu müssen sie den Verbrauchern sagen, wann der Strom preiswert zu haben ist, sodass sie in dieser Zeit große Stromverbraucher wie Waschmaschinen, Spülmaschinen und Wäschetrockner einschalten, um Kosten zu sparen.
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