Deutschland hinkt hinterher

KI kann KMU einen kräftigen Schub geben

Künstliche Intelligenz, KI, Arbeitsplatz

Eine aktuelle Studie der Universität St. Andrews beleuchtet die positiven Effekte von künstlicher Intelligenz auf die Produktivität kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU).

Unter der Leitung des Wirtschaftswissenschaftlers Ross Brown wurde untersucht, inwiefern sich der KI-Einsatz in britischen Betrieben auswirkt. Grundlage der Analyse ist die umfangreiche Longitudinal Small Business Survey (LSBS), bei der regelmäßig rund 10.000 KMU im Vereinigten Königreich befragt werden (via Pressetext).

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Deutliche Effizienzgewinne durch KI

Die Ergebnisse der Untersuchung sind eindeutig: Durch den gezielten Einsatz von KI kann die Produktivität von KMU um bis zu 133 Prozent steigen – im Durchschnitt liegt der Zuwachs bei 27 Prozent. Unternehmen, die bereits KI-Technologien nutzen, profitieren laut Studie besonders in Bereichen wie Personalmanagement oder Ressourcenplanung. So lassen sich beispielsweise in kleinen Gastronomiebetrieben Lebensmittelabfälle reduzieren oder Dienstpläne effizienter gestalten – und das mit überschaubarem Aufwand.

Ross Brown betont: „Unsere Ergebnisse zeigen einen klaren Produktivitätsvorteil für KMU, die KI einsetzen.“ Besonders in wirtschaftlich schwachen Betrieben könne KI laut Brown eine wichtige Rolle spielen, um die bestehende Produktivitätslücke zu schließen. „KI bietet KMU potenziell Abkürzungen, die schnell zu Produktivitätsgewinnen führen – wie die Personalplanung und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen in einem kleinen Restaurant –, aber relativ kostengünstig und einfach umzusetzen sind.“

Vorreiter in weniger produktiven Bereichen

Interessanterweise sind es vor allem KMU mit bisher niedriger Produktivität, die am offensten für die Integration neuer Technologien sind. Die Studie zeigt, dass gerade sie besonders bereit sind, in KI-Lösungen zu investieren – ein möglicher Hinweis darauf, dass sich viele Unternehmen von der Technologie konkrete und kurzfristige Verbesserungen erhoffen.

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Auch der Blick auf verschiedene Wirtschaftsbereiche offenbart Unterschiede: Besonders Dienstleistungsunternehmen, etwa in der Gastronomie und Hotellerie, erzielen durch KI signifikante Effizienzsteigerungen. Die Automatisierung einfacher Prozesse oder die Analyse von Kundendaten bringt dort spürbare Vorteile.

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Deutschland hinkt hinterher

Während sich in Großbritannien bereits konkrete Erfolge abzeichnen, zeigt sich in Deutschland ein anderes Bild. Laut dem Zentrum Zukunft der Arbeitswelt besteht bei deutschen KMU zwar ein grundsätzlich großes Interesse an der Nutzung von KI, jedoch mangelt es häufig an den notwendigen Voraussetzungen. Über die Hälfte der Betriebe scheitert derzeit an fehlendem Fachwissen oder einer nicht ausreichend entwickelten digitalen Infrastruktur.

Die Studie aus Großbritannien schließt damit eine bestehende Forschungslücke und liefert erstmals fundierte Hinweise auf den konkreten Zusammenhang zwischen KI-Nutzung und Produktivitätssteigerung. Gleichzeitig macht sie deutlich, welche Herausforderungen noch zu überwinden sind – insbesondere in Ländern wie Deutschland, wo kleine Unternehmen bislang nur zögerlich auf KI setzen.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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