Zwei von drei US-Unternehmen haben keine Richtlinien für das Home-Office. Die Mehrheit der vom Researcher Mercer befragten 749 Firmen hat lediglich informelle Absprachen. Nur ein Drittel kann das Gegenteil von sich behaupten. Jeder zweite Arbeitnehmer versteht den Plan seiner Firma zur Umsetzung von Hybrid-Arbeit nicht, wie zudem eine Fishbowl-Studie beweist.
“Kontrolle und vor allem Klarheit stehen bei derartigen Regulierungen im Vordergrund. Für die spätere steuerliche Anerkennung ist es wichtig, Arbeitszeiten zu erfassen und auch in das Home-Office Struktur zu bringen. Das hat Vorteile für Arbeitnehmer und Angestellte”, so Arbeitsrechtler Martin Huff gegenüber pressetext.
Angestellte wollen Flexibilität
Angesichts des Fachkräftemangels und damit einhergehender Anforderungen an Arbeitgeber stellt das Home-Office laut Personalern ein effektives Mittel zu Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter dar. Ebenso fördert es die Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit, wie der “HR Leaders & Hybrid Working Report” ausweist. “Vor allem für große Unternehmen ist es mittlerweile selbstverständlich, ihren Angestellten Hybrid-Arbeit zu ermöglichen”, erzählt Arbeitspsychologe Peter Radlingmayr im Gespräch mit pressetext.
Trotzdem mangelt es vonseiten der Unternehmen noch immer an transparenten, funktionierenden Hybrid-Arbeitsmodellen. “Es gibt zum Thema Home-Office zwar schon eine ganze Reihe an Vereinbarungen in Betrieben und im individuellen Arbeitsrecht, aber noch keine einheitlich-gesetzliche Regelung. Dabei ist zu bedenken, dass das deutsche Arbeitsrecht relativ wenig geregelt ist”, ergänzt Huff.
Work-Life-Balance beachten
“Im Home-Office kann es dazu kommen, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Darum muss auch der Arbeitgeber auf eine Trennung der Bereiche achten. Es müssen gezielt Ruhezeiten und Pausen eingehalten werden, wie im Büro auch. Je nach Person kann das Fehlen von Kollegen und Arbeitsstruktur zunehmend zur psychischen Belastung werden”, ergänzt Radlingmayr. “Es führt kein Weg mehr retour zu einem Modell ohne der Möglichkeit auf Home-Office. Künftig wird es Mischregelungen geben. Unternehmen, die sich gegen eine solche Entwicklung wehren, werden nicht lange durchhalten”, so Huff abschließend im pressetext-Interview.
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