Außer Betrieb

«HeartSender»: Schlag gegen Webshop für Cyberkriminelle

Cybercrime

Über den Shop «HeartSender» wurden weltweit Geschäfte etwa mit Software für Internet-Betrug gemacht. Nun greifen niederländische Ermittler und das FBI zu. Sie sind auch den Käufern auf der Spur.

Ermittler in den Niederlanden haben gemeinsam mit dem amerikanischen FBI einen wichtigen Webshop für Cyberverbrecher außer Betrieb gesetzt. Über den Shop «HeartSender» seien weltweit Software für Internet-Betrug und auch Millionen Zugangsdaten verkauft worden, teilte die Polizei im südniederländischen ’s Hertogenbosch mit. 39 Server und zahlreiche Domänen wurden sichergestellt. 

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Der Webshop hatte unter mehreren Namen auf YouTube und anderen sozialen Medien für seine Produkte geworben wie «Sender», «Scampages» oder «Cookie grabbers». Damit konnten Cyberkriminelle massenhaft Spam oder Phishing-Mails versenden, wie die Polizei mitteilte. 

Auch für Anfänger sei es so ein leichtes Spiel, in fremde Computer einzudringen, sagte Anouk Bonekamp vom Cyberteam der Polizei. «Man muss nicht mehr der Klügste sein, um programmieren zu können. Man konnte dort einfach Software kaufen, um Verbrechen zu verüben.» 

Millionen von Zugangsdaten

Wer hinter dem Webshop steckt, machte die Polizei nicht bekannt. Es sei eine internationale Bande, die sehr professionell operiere. Sie bot nicht nur Software, sondern auch gehackte digitale Infrastruktur wie Zugang zu Webservern sowie Listen mit Zugangsdaten von Opfern weltweit an. Die Polizei stellte Millionen Daten sicher.

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Weltweit hatte «HeartSender» nach Angaben der Polizei Tausende Kunden. Die Ermittler in den Niederlanden und den USA seien ihnen nun auf der Spur. Die Ermittlungen würden fortgesetzt. Ob es Festnahmen gab, wurde nicht mitgeteilt. 

Das Cyberteam der niederländischen Polizei hatte 2022 bei Ermittlungen gegen einen Verdächtigen die Software von «HeartSender» entdeckt. Zugleich ermittelte bereits das amerikanische FBI gegen die Bande, die die Webshops betrieb. Beide Dienste arbeiteten danach eng zusammen und schlugen am Mittwoch zu.

dpa

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