Der Wohnungskonzern Deutsche Wohnen hat Vertriebsmitarbeitern der Deutschen Telekom und deren Partnerunternehmen den Zutritt zu zahlreichen Mietshäusern untersagt. Hintergrund sind Beschwerden über aggressive Verkaufspraktiken im Zusammenhang mit Glasfaseranschlüssen, wie die Welt am Sonntag berichtet.
Wie aus Aushängen in den betroffenen Gebäuden hervorgeht, häuften sich zuletzt Klagen von Mietern über das Auftreten von Telekom-Vertretern. Die Maßnahme betrifft nach Angaben eines Deutsche-Wohnen-Sprechers rund 130.000 Wohnungen in Magdeburg, Dresden und Berlin, wie der Zeitung bestätigt wurde. Man wolle damit die Mieter in den eigenen Wohnquartieren schützen.
Offenbar stehen vor allem Falschaussagen beim Verkauf von Glasfaseranschlüssen im Mittelpunkt der Beschwerden. Nachdem Gespräche zwischen den beiden Unternehmen zunächst keine Abhilfe schafften, verhängte die Deutsche Wohnen im Februar das Hausverbot.
Die Telekom bestätigte den Vorfall und räumte auch ein, dass es zu Fehlverhalten durch den Vertriebspartner Ranger gekommen sei. In betroffenen Gebäuden der Vonovia, zu der die Deutsche Wohnen gehört, sei das Haustürgeschäft temporär ausgesetzt worden. Eine Telekom-Sprecherin betonte, man teile den Anspruch, dass der Vertrieb gemäß dem Haustürkodex erfolgen müsse, ohne Mieter unter Druck zu setzen.
Beide Konzerne befinden sich nach eigenen Angaben weiterhin in konstruktiven Gesprächen. Das Hausverbot zeigt offenbar Wirkung: Seit dem Aushang seien keine weiteren Beschwerden mehr eingegangen, so der Sprecher der Deutsche Wohnen.