Rund die Hälfte aller Corona-Testlabore in Deutschland sind aktuell vollständig digital angebunden und können Corona-Tests vom Scan des Auftragsformulars bis zur Übermittlung der Daten an die Corona-Warn-App digital abwickeln. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage des stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzenden Frank Sitta zurück.
Demnach werden die Labore sukzessive mit den technischen Komponenten ausgestattet. 74 Prozent der Labore werden zum aktuellen Zeitpunkt an den entsprechenden Verifikationsserver der App angebunden.
Nutzer, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden, tragen diesen Status selbst in die Corona-Warn-App ein. Um einen Missbrauch zu verhindern, muss die Infektion offiziell bestätigt werden. Das geschieht über einen QR-Code, den man vom Testlabor erhält. Alternativ kann man auch eine TAN eingeben, die man von einer Telefon-Hotline bekommt, da nicht alle Labore in der Lage sind, QR-Codes zu generieren. Im Infektionsfall erhalten die betroffenen Kontakte einen Hinweis, dass sie sich testen lassen sollen.
Dass nur die Hälfte der Labore über eine vollständige digitale Anbindung verfügt, ist nach Auffassung Sittas ein «Defizit im Kampf gegen die Nachverfolgung von Infektionsketten». «Um positive Testergebnisse auch direkt als Warnung in der Corona-Warn-App anzuzeigen, muss nun schnellstens die gesamte Meldekette digitalisiert werden», sagte der FDP-Abgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. Damit würden auch die Meldungen über die «datenschutzrechtlich unglückliche» Telefon-Hotline überflüssig.
dpa