Totaler Systemausfall bei Schumag AG

Hackerangriff zwingt Traditionsunternehmen in die Insolvenz

Insolvenz

Die Schumag AG, ein renommiertes Unternehmen für Präzisionstechnik, hat beim Amtsgericht Aachen einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund anhaltender finanzieller Herausforderungen getroffen, die durch einen jüngsten Hackerangriff zusätzlich verschärft wurden.

Die finanzielle Schieflage des Unternehmens hat mehrere Ursachen. Neben einem allgemein schwierigen Wettbewerbsumfeld und Umsatzrückgängen kam es am 22. September 2024 zu einem Cyberangriff, der die Situation weiter zuspitzte. Dieser führte zu Produktionsausfällen, Verzögerungen von Einnahmen sowie unerwarteten Kostenbelastungen.

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Stefan Lepers, Vorstand der Schumag AG, erklärte die Situation: „Wir hatten bereits einen klaren Plan für den Turnaround, mussten aber einsehen, dass die bisherigen Planungen zur Restrukturierung nach dem Cyberangriff nicht mehr ausreichten. Die zusätzlichen Belastungen durch den Hackerangriff haben unseren Zeitplan empfindlich gestört.“

Das fast zwei Jahrhunderte alte Unternehmen hat beim Aachener Amtsgericht einen Antrag auf ein Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Bei dieser besonderen Art des Insolvenzverfahrens behält der Vorstand die Kontrolle über die Geschäftsführung, wird dabei jedoch von einem Sachwalter beaufsichtigt. In diesem Fall wurde der Insolvenzrechtsexperte Dr. Felix Höpker als Sachwalter bestellt.

Die etwa 450 Beschäftigten des Unternehmens wurden über die aktuellen Entwicklungen informiert. Der operative Geschäftsbetrieb wird fortgeführt, und die Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld gesichert. Lepers versicherte: „Der Geschäftsbetrieb läuft weiter. Zudem haben uns die Gesellschafter den Rücken gestärkt und klar signalisiert, die Restrukturierung weiter zu unterstützen.“

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Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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