Der US-amerikanische Software-Anbieter Blue Yonder ist Opfer eines schwerwiegenden Ransomware-Angriffs geworden. Die Attacke hat weitreichende Auswirkungen auf namhafte Kunden wie Starbucks und große britische Einzelhandelsketten.
Besonders betroffen sind die gehosteten Dienste des Unternehmens, die für das Supply-Chain-Management zahlreicher Global Player unverzichtbar sind. Blue Yonder bietet Einzelhändlern, Herstellern und Logistikanbietern KI-gesteuerte Lieferkettenlösungen an, die Bedarfsprognosen, Bestandsoptimierung und Transportmanagement umfassen.
Wie der Kaffeehaus-Gigant Starbucks am Montag mitteilte, ist die Erfassung der Arbeitszeiten seiner Mitarbeiter durch den Vorfall erheblich beeinträchtigt. Die Kette musste auf manuelle Prozesse umstellen. Das betrifft auch die Lohnzahlungen. Ein Unternehmenssprecher betonte jedoch, dass der Kundenservice nicht beeinträchtigt sei. Man habe allen Filialen entsprechende Handlungsanweisungen für die Übergangszeit zur Verfügung gestellt.
Die Auswirkungen des Angriffs zeigen sich auch in Großbritannien: Die Supermarktketten Morrisons und Sainsbury’s meldeten am Wochenende erhebliche Störungen in ihren Lieferketten. Beide Unternehmen sind auf die Cloud-Services von Blue Yonder angewiesen, um ihre komplexen Warenströme zu koordinieren. Laut CNN sei zudem auch Ford betroffen.
Technische Details noch unklar
Blue Yonder bestätigte den Ransomware-Angriff am 21. November und sprach von „Störungen in seiner gehosteten Serviceumgebung“. Weitere technische Details zum Angriff oder zur eingesetzten Ransomware wurden bisher nicht bekannt gegeben. Auch über mögliche Lösegeldforderungen schweigt das Unternehmen. „Seit dem Bekanntwerden des Vorfalls hat das Blue Yonder-Team zusammen mit externen Cybersecurity-Firmen fleißig daran gearbeitet, Fortschritte bei der Wiederherstellung zu erzielen. Wir haben mehrere defensive und forensische Protokolle implementiert“, heißt es in einer Mitteilung. „Die Experten und das Blue Yonder-Team arbeiten an verschiedenen Wiederherstellungsstrategien, und die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keinen Zeitplan für die Wiederherstellung.“