Ein Schweizer Landwirt ist Ziel eines Hackerangriffs geworden, der nicht nur seine Computersysteme lahmlegte, sondern auch fatale Konsequenzen für eines seiner Tiere hatte.
Vital Bircher, ein Milchviehhalter aus Hagendorn, erlebte, wie moderne Technologie zum Verhängnis werden kann. Hacker infiltrierten sein Computersystem und legten damit auch seinen Melkroboter und die Vitaldatenerfassung seiner Kühe lahm, wie die Luzerner Zeitung berichtet. Es handelte sich dabei um eine Ransomware-Attacke. Die Cyberkriminellen forderten 10.000 Dollar für die Entschlüsselung der Daten, doch Bircher zögerte, auf diese Forderung einzugehen.
Obwohl der Melkroboter weiterhin offline funktionierte, waren die kritischen Vitaldaten der Kühe nicht mehr verfügbar. Dies führte zu einem tragischen Ereignis: Bei einer trächtigen Kuh konnte Bircher aufgrund der fehlenden Daten nicht rechtzeitig erkennen, dass sie sich in einer Notlage befand. Das Kalb im Mutterleib verendete, und die Kuh musste letztendlich eingeschläfert werden.
Die finanziellen Auswirkungen des Angriffs beliefen sich auf über 6.400 Euro, hauptsächlich verursacht durch Tierarztkosten und die Anschaffung eines neuen Computers. Die Hacker gingen trotz ihres Erpressungsversuchs leer aus.
Dieser Vorfall zeigt die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität, selbst in traditionellen Wirtschaftszweigen wie der Landwirtschaft. Er demonstriert auch auf tragische Art und Weise die unerwarteten und potenziell lebensbedrohlichen Konsequenzen, die solche Angriffe haben können. Experten raten Landwirten dringend, ihre digitalen Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und Notfallpläne für den Fall eines Cyberangriffs zu entwickeln. Die zunehmende Digitalisierung in der Landwirtschaft bietet zwar viele Vorteile, macht den Sektor aber auch anfälliger für solche Bedrohungen.