Am Mittwoch, dem 16. April 2025, war die Videokonferenz-Plattform Zoom für viele Nutzerinnen und Nutzer zeitweise nicht erreichbar. Zwar schien es zunächst so, als liege die Ursache bei Zoom selbst, doch inzwischen ist klar: Der Fehler lag bei einem externen Dienstleister.
Über 60.000 Nutzer melden Störung
Laut dem Internetdienst Downdetector, der Ausfälle von Online-Diensten überwacht, meldeten über 60.000 Menschen Probleme mit Zoom. Vor allem in den USA konnten zahlreiche Anwender weder Meetings starten noch an ihnen teilnehmen. Zwischenzeitlich stieg die Zahl der Betroffenen auf bis zu 70.000.
Technische Ursache lag bei GoDaddy
Die Ursache für den Ausfall war überraschend: Nicht Zooms eigene Infrastruktur war betroffen, sondern der Domain-Name-Service. Genauer gesagt war die Domain zoom.us zeitweise nicht verfügbar.
Demnach kam es zu einer Fehlkommunikation zwischen dem Domain-Registrar Markmonitor und dem Domain-Registry-Dienst GoDaddy. Infolge dieser Kommunikationspanne wurde die zentrale Zoom-Domain irrtümlich blockiert – was wiederum dazu führte, dass viele Nutzer die Plattform nicht mehr erreichen konnten.
Kein Hackerangriff und keine interne Störung
Zoom stellte in einer offiziellen Mitteilung klar, dass keine technischen Probleme im eigenen Netzwerk oder Produkt die Ursache für den Ausfall waren.
Die Störung dauerte etwa zwei Stunden, bevor der Zugang zur Plattform wiederhergestellt werden konnte.
GoDaddy erneut in der Kritik
GoDaddy steht bereits seit Längerem in der Kritik wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen. Bereits Anfang des Jahres hatte die US-amerikanische Handelskommission (FTC) dem Unternehmen gravierende Mängel bei der Cybersicherheit vorgeworfen.
Die FTC stellte unter anderem fest, dass GoDaddy weder eine ordnungsgemäße Inventarisierung seiner Systeme vorgenommen, noch regelmäßig Software-Updates durchgeführt habe. Auch Maßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung oder ausreichende Sicherheitsüberwachung seien vernachlässigt worden. Diese Versäumnisse führten in der Vergangenheit zu mehreren schwerwiegenden Sicherheitsvorfällen zwischen 2019 und 2022, bei denen Angreifer unbefugt auf Kundendaten und Webseiten zugreifen konnten.
Auch wenn Zoom selbst keine Schuld am Ausfall trifft, zeigt der Vorfall, wie abhängig große Plattformen von Dritten sind – insbesondere von Domain-Diensten. Für viele Unternehmen, die auf Videokonferenzen angewiesen sind, stellt das eine ernstzunehmende Schwachstelle dar.