Der US-Autoriese General Motors legt seine Software-Entwicklung in die Hand eines Apple-Managers. Mike Abbott war beim iPhone-Konzern zuletzt unter anderem für Cloud-Infrastruktur rund um den Chatdienst iMessage, E-Mail und Account-Sicherheit zuständig. Bei GM soll er die gesamte Software-Entwicklung von Fahrzeug-Technologien bis hin zu Infotainment und digitalen Diensten leiten, wie der Konzern mit Marken wie Cadillac und Chevrolet am Dienstag mitteilte.
Software und digitale Dienste spielen eine immer wichtigere Rolle in heutigen Autos – doch die Hersteller tun sich oft schwer damit. So tauschte Volkswagen am Montag nach Verzögerungen in der Entwicklung die Führungsriege seiner Software-Sparte Cariad aus.
Apple und Google als Entwickler der beiden Smartphone-Plattformen füllten die Lücke bei Infotainment-Systemen durch ihre Dienste Carplay und Android aus, über die man Apps von den Telefonen auf dem Auto-Display nutzen kann. In der Autobranche wird zum Teil befürchtet, dass man dadurch Geschäft mit den Kunden an die Tech-Riesen verlieren könnte.
GM will zum Jahr 2030 zwischen 20 und 25 Milliarden US-Dollar (18,1 Mrd bis 22,7 Mrd Euro) Umsatz pro Jahr mit digitalen Diensten und Angeboten machen. Der Konzern preschte vor kurzem mit der Ankündigung vor, dass künftige Generationen seiner Elektroautos Apples Carplay nicht mehr unterstützen werden. Stattdessen sollen Nutzer auf eine hauseigene App-Plattform zugreifen. Konkurrent Ford kündigte danach an, dass man an Carplay festhalten werde.
dpa