Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) kommen Hardware-Manipulationen mittels Funkwellen auf die Schliche. Denn diese, so die Experten, reagieren auf kleinste Veränderungen der Umgebung und können im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren letztlich ganze Systeme und nicht nur einzelne Komponenten schützen – und das auch noch kostengünstiger.
Test mit zwei Antennen
Die Forscher versehen das zu schützende System mit zwei Antennen: einem Sender und einem Empfänger. Der Sender schickt ein spezielles Funksignal in die Umgebung, das sich überall im System ausbreitet und an den Wänden und Computerkomponenten reflektiert wird. Durch all diese Reflektionen kommt beim Empfänger ein Signal an, das für das System so charakteristisch ist wie ein Fingerabdruck.
Winzige Veränderungen am System reichen aus, um den Fingerabdruck zu beeinflussen. Die IT-Experten haben einen herkömmlichen Computer mit Funkantennen ausgestattet und versahen dessen Gehäuse in regelmäßigen Abständen mit Löchern. Durch diese konnten sie eine feine Metallnadel in das Innere des Systems eindringen lassen und überprüfen, ob sie die Veränderung im Funksignal bemerken. Sie variierten dabei die Dicke der Nadel, die Position und die Eindringtiefe.
Komponenten schützen
Bei laufendem Betrieb des Computers konnten die Experten das Eindringen einer 0,3 Millimeter dicken Nadel ab einer Eindringtiefe von einem Zentimeter zuverlässig erkennen. Selbst bei einer Nadel von 0,1 Millimeter Dicke schlug das System noch an, allerdings nicht an allen Positionen. “Je näher sich die Nadel zur Empfangsantenne befindet, desto leichter ist sie zu detektieren. Für die Praxis ist es also sinnvoll, sich genau zu überlegen, wo man die Antennen platziert. Sie sollten sich möglichst nah bei den besonders schützenswerten Komponenten befinden”, so RUB-Forscher Johannes Tobisch.
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