Gut zwei Monate nach einem Hackerangriff auf den Dienstleister Südwestfalen-IT (SIT) mit mehr als 70 betroffenen Kommunen in Nordrhein-Westfalen sind weitere Fortschritte in Gang gekommen.
«Wir haben mit dem Rollout für priorisierte Verfahren in den ersten Kommunen begonnen», schilderte ein Sprecher von SIT am Donnerstag auf dpa-Anfrage. Zu diesen priorisierten Verfahren gehörten etwa das Ausstellen von Personalausweisen und Reisepässen oder auch Ummeldungen. Es sei aber noch längst nicht so weit, dass diese Dienstleistungen schon wieder überall funktionierten. Die Lage sei – auch angesichts der vielen kommunal aufwendig bereitgestellten Übergangslösungen und Parallelstrukturen – unterschiedlich. Auch der WDR hatte über Fortschritte berichtet.
Welche Dienste die betroffenen Städte, Kreise und Gemeinden ihren Bürgerinnen und Bürgern konkret wieder anbieten könnten, sei präzise nur vor Ort zu erfragen, betonte der SIT-Sprecher. Mit dem Bemerken der Hackerattacke hatte der Dienstleister am 30. Oktober sämtliche Systeme sofort abgeschaltet. Hinter dem Angriff soll eine Hackergruppe namens «Akira» stecken. In der Folge waren die Bürgerservices der Kommunen mit insgesamt rund 1,7 Millionen Einwohnern stark eingeschränkt oder zunächst nahezu vollständig lahmgelegt – mit teils großen Unterschieden bei Art und Ausmaß der Betroffenheit.
Ein gutes Zeichen sei, dass es bisher keine Hinweise auf einen Diebstahl von Daten gekommen sei, berichtete der Unternehmenssprecher. Weder die forensische Analyse noch die Beobachtungen des Darknets hätten Anzeichen darauf erbracht. Wie lange es dauern werde, um alle Folgen des Angriffs zu beseitigen, könnten die Experten noch nicht sagen.
dpa