Das Ergebnis eines neuen Reports des Infosys Knowledge Institute (IKI), dem Forschungsarm von Infosys: Europa wird seine Investitionen in generative KI verdoppeln. Die Studie prognostiziert, dass europäische Unternehmen ihre Investitionen im nächsten Jahr um 115 Prozent auf 2,8 Milliarden US-Dollar steigern.
Das Investitionstempo in Europa ist langsamer als in Nordamerika, wo Ausgaben in Höhe von fast sechs Milliarden US-Dollar erwartet werden. Diese vorsichtigere Herangehensweise ist größtenteils auf Bedenken hinsichtlich Ethik und Voreingenommenheit der KI-Modelle zurückzuführen, die durch den stärker regulierten, europäischen Markt bedingt sind. Europäische Unternehmen sind jedoch weiterhin optimistisch, was die Auswirkungen generativer KI auf ihr Geschäft angeht. Zudem sind sie deutlich zuversichtlicher, was ihre Fähigkeit angeht, Talente auszubilden und einzustellen sowie generative KI-Systeme zu verwalten und zu kontrollieren.
Das IKI befragte für den Generative AI Radar 2023 – Europe 1.000 Teilnehmer aus Unternehmen in elf westeuropäischen Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Island, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Schweden und Vereinigtes Königreich). Dabei wird die Studie auch durch Interviews mit Unternehmensleitern und KI-Fachleuten gestützt.
Die wichtigsten Erkenntnisse im Einzelnen:
Frankreich und Deutschland an der Spitze bei Ausgaben und Akzeptanz
- Es wird erwartet, dass sich die Ausgaben für generative KI in Frankreich und Deutschland in den nächsten zwölf Monaten verdoppeln werden, auf fast 730 Millionen US-Dollar in Frankreich und knapp 610 Millionen US-Dollar in Deutschland.
- In beiden Ländern haben etwa 50 Prozent der Unternehmen generative KI entweder implementiert oder einen geschäftlichen Nutzen daraus gezogen – verglichen mit etwa 40 Prozent in dem Vereinigten Königreich, den Benelux-Ländern und den nordischen Ländern.
- Prognostiziert wird zudem, dass Großbritannien in den nächsten zwölf Monaten an Benelux vorbeizieht und den dritten Platz einnimmt, indem es seine Ausgaben auf fast 510 Millionen US-Dollar mehr als verdoppelt.
- Laut Radar werden die nordischen Unternehmen ihre Ausgaben in den nächsten zwölf Monaten am stärksten erhöhen – um mehr als das 2,5-fache ihrer derzeitigen Ausgaben auf mehr als 470 Millionen US- Dollar.
Europäische Unternehmen setzen generative KI ein, jedoch haben sie kaum geschäftlichen Mehrwert damit geschaffen
- Trotz zahlreicher Experimente und Implementierungen mit generativer KI haben nur sechs Prozent der europäischen Unternehmen mit ihren generativen KI-Anwendungsfällen einen geschäftlichen Nutzen erzielt.
- Frankreich, Deutschland und das Vereinigte Königreich sind führend in der Region: Hier sagen etwa zehn Prozent der Unternehmen, dass ihre generativen KI-Projekte einen Mehrwert geschaffen haben.
Europäische Unternehmen konzentrieren sich stärker auf Ethik und sind befangen, aber auch zuversichtlicher bei der Verwaltung und Kontrolle von generativer KI als nordamerikanische Unternehmen
- Europäische Unternehmen nannten Ethik und Voreingenommenheit von KI-Modellen als zweitgrößte Herausforderung, nach Datenschutz und Sicherheit. Nordamerikanische Unternehmen sind weniger besorgt über diese beiden Punkte: Für diese war es nur die viertgrößte Herausforderung hinter Themen wie Datenschutz, unbrauchbaren Daten und fehlenden Fähigkeiten.
- In europäischen Unternehmen sind auch mehr Vorstände in die generative KI-Politik involviert, was ihre Bedenken bezüglich der Vorschriften widerspiegelt. In Europa legen die Vorstände in mehr als 30 Prozent der Unternehmen Vorschriften und Richtlinien fest und sind in fast 20 Prozent der Fälle die Hauptverantwortlichen.
- Mehr als 70 Prozent der europäischen Befragten haben Vertrauen in die Fähigkeiten des generativen KI-Managements.
Der vollständige Report sollte hier zum Download verfügbar sein.
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