Anfang April hat ein koordinierter Cyberangriff auch Webseiten des Landes Sachsen-Anhalt lahmgelegt. In der Folge gab es weitere Attacken. Die Ermittler registrieren seit Jahren einen Anstieg.
Das Landeskriminalamt hat in diesem Jahr erneut einen Anstieg von Cyberangriffen festgestellt. Bis Dezember seien 94 Angriffe auf offizielle Institutionen des Landes und auf Firmen polizeilich registriert worden, teilte das LKA auf Anfrage mit. Im Bereich Cybercrime habe sich die Anzahl der polizeilich registrierten Fälle von 2018 auf 2022 verdoppelt. In diesem Jahr werde bereits ein weiterer Anstieg prognostiziert.
Im April hatte ein Hackerangriff die Webseiten von Ministerien in mehreren Bundesländern lahmgelegt. Darunter waren auch Internetseiten in Sachsen-Anhalt. Digitalministerin Lydia Hüskens (FDP) sprach damals von einem koordinierten Angriff. Im weiteren Verlauf des Jahres habe es wiederholt Angriffe auf die IT-Infrastruktur des Landes gegeben, so das LKA. In einigen Fällen habe dies zu vorübergehenden Beeinträchtigungen der Systeme geführt. Diese Attacken hätten sich allerdings hinsichtlich der Art und Weise des Angriffs von dem auf das Landesportal unterschieden. Aufgrund laufender Ermittlungen wollten sich die Ermittler nicht zu den Urhebern der Angriffe äußern.
Bei der Durchführung der Cyberangriffe ist nach Angaben des Landeskriminalamtes eine Professionalisierung zu beobachten. Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung von Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft erhöhe die Möglichkeiten für Angriffe auf die digitale Infrastruktur in Sachsen-Anhalt. Ermittler gehen deutschlandweit von einer hohen Dunkelziffer an Angriffen aus.
dpa