Digitale Mandalas unterstützen Achtsamkeit

Das Ausmalen von Mandalas ist als Mittel zur Stressbewältigung und zum Erreichen größerer Achtsamkeit beliebt. Eine Kombination mit moderner Technologie kann dabei helfen, so Spezialisten für Mensch-Maschine-Interaktion der Lancaster University.

Ihr in einer Studie vorgestellter Prototyp “Anima” kombiniert dazu digitale Mandalas mit Gehirnsensoren. Das System bietet so in Echtzeit Feedback dazu, wie achtsam User gerade sind. Die Technologie könne Anwender zudem dabei unterstützen, über in der Vergangenheit ausgemalte Mandalas zu reflektieren.

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Tradition trifft Technik

Mandalas sind geometrische Schaubilder, die im Buddhismus und anderen östlichen Religionen als Meditationshilfen lange Tradition haben. Heute ist das Ausmalen solcher Figuren ein beliebtes Mittel, um nach Achtsamkeit, einen Zustand voller Geistesgegenwart, zu streben. Eben dabei kann eine Kombination mit moderner Technik helfen, so die Forscher. Dazu kombiniert ihr Prototyp Anima ein Tablet mit einem digitalen Mandala zum Ausmalen per Stylus, ein Zweit-Display in Form einer Farbpalette, mit dem Nutzer ihre Malfarben wählen können, sowie ein EEG-Stirnband, das Gehirnsignale des Users misst.

Diese Kombination erlaubt es, Mandala-Malenden in Echtzeit subtiles Feedback zu ihrem Zustand zu geben. Denn Anima nutzt die EEG-Signale, um auf der Palette zusätzliche Farbtöne anzubieten, die auf User-Vorgaben beruhen, aber in Helligkeit und Sättigung variieren. Dabei entsprechen eher gedeckte Töne Perioden hoher Achtsamkeit, während kräftigere Farben für Phasen stehen, in denen der User den Fokus verliert oder abgelenkt ist. Die damit ausgemalten digitalen Mandalas geben Usern somit direkt Aufschluss darüber, wie achtsam sie beim Ausmalen wirklich waren.

Viel besser reflektieren

“Die Studienergebnisse legen zwei wichtige, bislang nicht erkannte Rollen des Mandalas hin: das Einfangen emotionaler Erinnerungen und das Reflektieren darüber”, sagt Corina Sas, Professorin für Mensch-Computer-Interaktion und Digitale Gesundheit an der Lancaster University. Eben dafür könnten digitale Mandalas deutlich besser geeignet sein als klassische auf Papier. Denn viele Studienteilnehmer wollten in der unmittelbaren Reflexionsphase nochmals mit dem Mandala interagieren und dieses vielfach in positiveren Farben neu ausmalen. “Technologien wären in der Lage, das eher zu ermöglichen”, so Sas.

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Zudem hat die Studie gezeigt, dass Menschen, die Mandalas für Achtsamkeit und zur Förderung ihrer mentalen Gesundheit nutzen, diese gerne aufbewahren, um sie später nochmals anzusehen und darüber zu reflektieren, wie sie sich zur Zeit der Erstellung gefühlt haben. Auch das könnten digitale Mandalas erleichtern.

www.pressetext.com

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