Der japanische Cybersicherheitskonzern Trend Micro, ein Schwergewicht der Branche mit einem Marktwert von rund 950 Milliarden Yen (6,5 Milliarden Dollar), steht möglicherweise vor einem Verkauf.
Wie aus gut informierten Kreisen verlautet, prüft das Unternehmen derzeit entsprechende Optionen, nachdem es das Interesse potenzieller Käufer auf sich gezogen hat. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Das Unternehmen soll bereits mit Investmentbanken zusammenarbeiten, um Angebote von möglichen Käufern, darunter Private-Equity-Firmen, einzuholen. Ein Unternehmenssprecher wollte sich zu dem Verkaufsprozess nicht äußern, betonte aber den anhaltenden Fokus auf Geschäftstransformation und Kundenexpansion durch die firmeneigene KI-Plattform.
Trend Micro, 1988 als Hersteller von Antivirensoftware gegründet, hat sich im Laufe der Jahre zu einem breit aufgestellten Anbieter von Sicherheitslösungen in den Bereichen Cloud Computing, Netzwerk- und Endpunktsicherheit entwickelt. Trotz dieser Expansion steht das Unternehmen vor der Herausforderung, seine Profitabilität zu verbessern und sich gegen große US-Konkurrenten wie Crowdstrike, Microsoft und Palo Alto Networks zu behaupten.
Finanziell zeigt Trend Micro jedoch positive Tendenzen. Im zweiten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 13 Prozent auf 68,6 Millionen Yen, während der operative Gewinn sogar um 42 Prozent auf 12,3 Millionen Yen zulegte. Die operative Marge verbesserte sich auf 18 Prozent.
Ob es tatsächlich zu einem Verkauf kommt, bleibt abzuwarten. Die Entwicklung wird in der Branche sicherlich aufmerksam verfolgt, da sie potenziell weitreichende Auswirkungen auf den globalen Cybersicherheitsmarkt haben könnte. Der mögliche Verkauf von Trend Micro reiht sich in einen breiteren Trend zunehmender Übernahmeaktivitäten in der Cybersicherheitsbranche ein. Angesichts steigender Ausgaben für Sicherheitssoftware bei globalen Unternehmen wächst das Interesse an Übernahmen in diesem Sektor. Erst kürzlich scheiterte der Versuch des Google-Mutterkonzerns Alphabet, das Cybersecurity-Startup Wiz für 23 Milliarden Dollar zu übernehmen.