Um ihrem Auftrag zu erfüllen, zieht die Cyberagentur auch eher unkonventionelle Wege in Betracht. «Für die Entwicklung von Ideen wollen wir auch den Schwarm und dessen Wissen nutzen», sagte der Chef der Bundesagentur, Christian Hummert, der Deutschen Presse-Agentur.
Im Rahmen eines im Juni gestarteten bundesweiten Ideenwettbewerbs hätten die Agentur 65 Vorschläge erreicht – auch von Privatleuten.
Ziel des Wettbewerbs ist es, Ideen zu sammeln, wie autonome, intelligente Systeme im Schwarm agieren könnten. «Zum Beispiel mehrere Drohnen, die den Wald überwachen und beispielsweise Waldbrandgefahr erkennen und vielleicht sogar präventiv Wasser hinfliegen oder so», erklärte Hummert. Neben Privatleuten hätten auch Institute und Firmen ihre Ideen eingereicht. «Meine Hoffnung ist ja doch irgendwie, dass vielleicht auch der Hacker, der seit zehn Jahren in seiner Wohnung sitzt und nicht ständig in das EU-Vorgabeportal guckt, vielleicht mal aufgeschreckt ist und wir so an eine Idee kommen, an die wir sonst nicht gekommen wären.»
Aus den 65 Vorschlägen sollen in den kommenden Monaten die besten herausgesucht werden. Die Gewinner-Idee werde dann mit 100.000 Euro prämiert und als Projekt ausgeschrieben – «damit sie irgendwann Wirklichkeit werden kann», erklärte Hummert.
Ideen zu unterschiedlichen Themen
Ein anderer Forschungswettbewerb der in Halle sitzenden Agentur zielt auf neue Ansätze zum Schutz kritischer Infrastruktur, beispielsweise Flughäfen, Krankenhäuser oder Atomkraftwerke, ab. «Wenn die gehackt wird, hat das schwerwiegende Auswirkungen auf die Bevölkerung», so Hummert. Im Vergleich überzeugten die Jury vor allem zwei Ansätze der Uni Magdeburg und Hamburg. «Dass die Projekte jetzt bis zu 10 Millionen Euro bekommen, ist für uns ein großer Wurf – und ich glaube auch für die gesamte IT-Sicherheit», sagte Hummert.
Die Cyberagentur hat ihren Sitz in Halle. Sie wurde 2020 gegründet und dem Verteidigungs- sowie dem Bundesinnenministerium zugeordnet.
dpa