Den Cyber-Angriff auf das Landesportal schleswig-holstein.de Anfang April hat laut Digitalisierungsminister Dirk Schrödter (CDU) eine prorussische Hackergruppe verübt. «Wir haben den Angriff gut pariert», sagte Schrödter am Mittwoch im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags. «Wir haben sehr schnell Gegenmaßnahmen ergriffen.»
Der Leitende Oberstaatsanwalt von Itzehoe, Carsten Ohlrogge, sagte, die Hackergruppe habe sich selbst zu dem Angriff bekannt. Auf die Frage nach Hintermännern meinte er, es sei noch eine Unmenge an Daten auszuwerten.
Massenhafte Anfragen von vielen Rechnern seien mit dem Ziel gestartet worden, das Landesportal lahmzulegen, erläuterte der Vorstandsvorsitzende des IT-Dienstleisters Dataport, Johann Bizer. Die Angriffsadressen seien dann zügig blockiert worden. Künftig werde man noch schneller reagieren.
Kurz nach Ostern hatte Schrödter mitgeteilt, die Landesregierung und Dataport hätten die Attacke nach Tagen intensiver Arbeit erfolgreich abgewehrt. Kurz darauf war bekanntgeworden, dass Anfang März auch die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft und die Rendsburger Werft Nobiskrug Opfer einer Cyberattacke geworden waren. Die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften in Kiel traf es ebenfalls. Wissenschaftliche Texte seien bei der Attacke aber nicht verschlüsselt worden, sagte Oberstaatsanwalt Ohlrogge.
Laut Staatskanzlei war es noch am Tag des Angriffs auf das Landesportal (5. April) gelungen, dessen Erreichbarkeit wiederherzustellen. Dennoch gab es bis zum 9. April immer wieder einzelne Angriffswellen, die vereinzelt zu Verzögerungen beim Aufruf des Portals führten. Niemand sollte damit rechnen, dass die Cyber-Angriffe künftig weniger werden, sagte der Vorsitzende des Innen- und Rechtsausschusses, Jan Kürschner (Grüne).
dpa