Je länger sich Menschen mit Computerspielen befassen, desto besser können sie laut einer Studie auf einen Blick eine Anzahl an Gegenständen abschätzen.
Dies beruhe auf verbesserten Aufmerksamkeitsprozessen im Gehirn, berichten die Tübinger Neurowissenschaftler Joana Stäb und Uwe Ilg vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und der Universität Tübingen. Ihre Studie ist nun online in der Fachzeitschrift «Addiction Biology» erschienen.
Für die Untersuchung wurden passionierte Computerspieler rekrutiert, die mehr als vier Stunden pro Woche mit ihrem Hobby verbrachten. Als Kontrollgruppe dienten Personen, die deutlich weniger Zeit mit Videospielen verbrachten. Während des Experiments sahen beide Gruppen zwei Kreise mit Punkten auf einem Bildschirm. Sie mussten jeweils spontan angeben, in welchem Kreis sich mehr Punkte befanden. So konnten die Forschenden ihre Wahrnehmungsschwelle bestimmen. «Die Fähigkeit, Mengen auf einen Blick zu schätzen, lässt sich tatsächlich trainieren», berichtet Studienleiter Ilg laut einem am Montag in Tübingen veröffentlichten Text.
Das Team geht davon aus, dass Computerspielen Einfluss darauf hat, wie unser Gehirn die Aufmerksamkeit lenkt und kontrolliert.
dpa