Das Software-Unternehmen Clearwater Analytics hat die Übernahme des SaaS-Anbieters Enfusion für rund 1,5 Milliarden US-Dollar angekündigt. Der Deal soll eine durchgängige Cloud-native Plattform für die Investmentmanagement-Branche schaffen.
Clearwater zahlt den Enfusion-Aktionären 11,25 Dollar pro Aktie, etwa zur Hälfte in bar und in Aktien. Dies entspricht einer Prämie von 13 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 10. Januar 2025. Zusätzlich wird Clearwater 30 Millionen Dollar für die Beendigung einer Steuervereinbarung (Tax Receivable Agreement) aufwenden.
Front-to-Back-Integration
Mit der Übernahme will Clearwater seine Position im Investmentmanagement-Sektor deutlich ausbauen. Enfusion bringt vor allem Expertise im Front-Office-Bereich mit, darunter Portfolio- und Ordermanagement-Lösungen. Diese sollen mit Clearwaters bestehenden Middle- und Back-Office-Systemen zu einer einheitlichen Plattform verschmolzen werden.
„Wir schaffen damit die Grundlage für eine vereinheitlichte, cloud-native Front-to-Back-Plattform, die institutionelle Investoren besser als je zuvor bedienen wird“, erläutert Clearwater-CEO Sandeep Sahai. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Vermeidung fehleranfälliger Datentransfers zwischen Front-, Middle- und Back-Office.
Internationale Expansion
Die Akquisition soll auch Clearwaters internationale Präsenz stärken. Während das Unternehmen bisher nur 18 Prozent seines Umsatzes außerhalb der USA erwirtschaftet, kommt Enfusion auf einen internationalen Umsatzanteil von 38 Prozent in Europa und Asien.
Clearwater erwartet durch die Übernahme erhebliche Synergieeffekte. Allein bei den Verwaltungskosten sollen in den ersten zweieinhalb Jahren nach Abschluss der Transaktion Einsparungen von etwa 20 Millionen Dollar realisiert werden.
Der Abschluss der Transaktion wird für das zweite Quartal 2025 erwartet, vorbehaltlich der Zustimmung der Enfusion-Aktionäre und der zuständigen Regulierungsbehörden. Aktionäre mit etwa 45 Prozent der Stimmrechte haben bereits ihre Unterstützung zugesagt.