China löst die USA trotz aller Bemühungen und milliardenschwerer Subventionen für neue Patentanmeldungen nicht als globaler Technologieführer ab.
Zudem ist China stärker von Technologien aus anderen Regionen abhängig, zeigt eine Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), der Universität Frankfurt und der IÉSEG School of Management Paris.
Europa mehr entkoppeln
“China hat zwar bei Anzahl und Einfluss von Erfindungen große Fortschritte gemacht, ist aber immer noch abhängig von anderen Regionen und Akteuren. Für Europa ist es innovationspolitisch erstrebenswert, mit führenden Technologienationen wie den USA, Japan und Korea zu kooperieren und dennoch Abhängigkeiten zu reduzieren”, so ZEW-Forscher Philipp Böing.
Dem Experten nach wäre die Politik hierzulande gut damit beraten, sich auf die Förderung von Schlüsseltechnologien zu konzentrieren. Denn in diesen Bereichen habe sich Europa bereits Vorteile erarbeitet. “Gleichzeitig sollte eine zukünftige Abhängigkeit Europas von chinesischen Innovationen vermieden werden”, rät der Wirtschaftswissenschaftler.
US-Patente häufiger zitiert
Während im Jahr 2000 noch mehr als drei Viertel der PCT-Anmeldungen aus den USA und Europa stammten, hat die westliche Dominanz in den folgenden zwei Jahrzehnten allmählich abgenommen, heißt es. Im Jahr 2020 stammten demnach mehr als die Hälfte der weltweiten PCT-Anmeldungen aus China, Japan und Korea.
Und trotzdem: Im Ergebnis zeigt sich, dass Patente aus den USA häufiger und Patente aus China seltener zitiert werden. Japanische und koreanische Patente werden dagegen anfangs etwas stärker zitiert als die europäischen, verlieren jedoch im Laufe der Zeit an Bedeutung.
US-Patente erhalten laut der Studie nicht nur mehr ISR-Zitationen, sondern haben auch in allen geografischen und technologischen Bereichen stärkeren Einfluss. “Obwohl China seinen bilateralen Einfluss in den 2010er-Jahren verbessert hat, ist sein jüngster Wachstumstrend ähnlich wie von den USA und Europa, wenn auch auf niedrigerem Niveau”, resümiert Ko-Autorin Elisabeth Müller von der IÉSEG School of Management Paris.
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