Canva kauft Affinity und könnte Adobe gefährlich werden

Canva
Bildquelle: monticello / Shutterstock.com

Die Webdesign-Plattform Canva hat die Affinity Creative Software-Suite samt der dahinterstehenden Entwicklerfirma Serif erworben und positioniert sich damit als ernstzunehmender Konkurrent für Adobes Platzherrschaft in der digitalen Designbranche.

Canva gab den Deal am Dienstag bekannt, der das Unternehmen zum Eigentümer von Affinity Designer, Photo und Publisher macht. Diese drei beliebten Kreativ-Apps für Windows, Mac und iPad bieten ähnliche Funktionen wie Adobes Illustrator, Photoshop und InDesign. Offizielle Zahlen wurden nicht veröffentlicht, doch Bloomberg berichtet, dass der Deal mit „mehreren hundert Millionen [britischen] Pfund“ bewertet wird.

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Diese Akquisition ist ein kluger Zug von Canva, dessen Designplattform monatlich etwa 170 Millionen Nutzer weltweit anzieht. Trotz dieser beeindruckenden Nutzerzahlen mangelte es Canva bisher an speziellen Design-Tools, die gezielt kreative Berufe wie Illustratoren, Fotografen und Videoproduzenten ansprechen.

“Visuelle Kommunikation ist heute am Arbeitsplatz allgegenwärtig, und die Investition in Strategien, die unser B2B-Angebot verbessern, ist für die Zukunft unseres Unternehmens von zentraler Bedeutung. Von Vertrieb und Marketing bis hin zu Marken- und Kreativteams steigt der Bedarf an der Erstellung effektiver und ansprechender visueller Inhalte.”

Cliff Obrecht, Mitbegründer und COO von Canva


Die Apps von Affinity werden weltweit von über drei Millionen Nutzern verwendet. Im Vergleich zu Adobes Nutzerbasis mag das gering erscheinen, doch das Potential von Affinity ist nicht zu unterschätzen. Insbesondere die Politik, Affinity-Software als einmaligen Kauf ohne wiederkehrende Abonnementkosten anzubieten, hat der Marke eine loyale Anhängerschaft beschert. Vor allem Kreative fühlen sich davon angezogen, die nach Alternativen zu Adobes abonnementbasiertem Modell suchen.

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Laut Canva-Mitgründer Cameron Adams werden die Affinity-Anwendungen zwar eigenständig von der Canva-Plattform operieren, jedoch sind zukünftig kleinere Integrationen vorgesehen. Mit der Integration von Affinity und seinen 90 in Großbritannien basierten Mitarbeitern eröffnen sich für Canva neue Möglichkeiten, im Wettbewerb mit Adobe um die Vorherrschaft auf dem Markt für Kreativsoftware zu bestehen.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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