Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform legt jährlich eine Insolvenzstatistik vor. 2024 stiegen die Insolvenzen bundesweit auf ein Rekordhoch.
Das geht aus einem Bericht der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Mit 61 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen (Vorjahr: 57) liegt Sachsen-Anhalt unter dem bundesweiten Durchschnitt von 72 Insolvenzen im Jahr 2024. Während Berlin (123) und Bremen (113) die höchsten Quoten verzeichnen, rangiert Sachsen-Anhalt im Mittelfeld.
Thüringen, mit 44 Insolvenzen das Bundesland mit der niedrigsten Quote, unterstreicht die vergleichsweise geringere Betroffenheit der ostdeutschen Flächenländer. Laut Creditreform könnte dies an der regionalen Branchenstruktur liegen, die weniger anfällig für Insolvenzen ist. Quellen der Auswertung sind eine Datenbank des Unternehmens und die Umsatzsteuerstatistik.
Rekordhoch bei Insolvenzen
Im Jahr 2024 erreichten die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland mit 22.400 Fällen den höchsten Stand seit 2015. Insgesamt wurden 121.300 Insolvenzverfahren registriert, einschließlich Verbraucher- und sonstiger Insolvenzen. Dies entspricht einem Anstieg von 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
«Mit einiger Verzögerung schlagen die Krisen der vergangenen Jahre nun als Insolvenzen bei den Unternehmen durch», teilte der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, mit. Der wirtschaftspolitische Stillstand und die rückläufige Innovationskraft hätten den Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt. «Daher rechnen wir in 2025 mit einem weiteren Anstieg der Fälle.»
dpa