Bundeswehr muss auch im Cyberraum einsatzbereit sein

Mit weniger als 8 Prozent aller Soldatinnen und Soldaten stellt der Cyber- und Informationsraum den personell schwächsten Organisationsbereich der Bundeswehr dar. Mit der beschlossenen Aufstockung des Wehretats und der Einführung eines Sondervermögens Bundeswehr muss eine stärkere Gewichtung der virtuellen Kriegsgefahren einhergehen.

In seiner Regierungserklärung betonte Bundeskanzler Olaf Scholz, dass die technische und gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe und Attacken auf die kritische Infrastruktur (KRITIS) gestärkt werden sollten. Gleichzeitig grenzte er dies ab von den Aufgaben der Bundeswehr. Dazu sagt Hans-Wilhelm Dünn, Präsident des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V.:

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„Krieg findet heute nicht mehr nur in Schützengräben, sondern auch im Internet statt. Die Bundeswehr muss diesen hybriden Angriffsvektoren gerecht werden und ihre defensiven Fähigkeiten im Cyberraum stärken. Angesichts des Fachkräftemangels im IT-Bereich braucht es erstklassige Ausstattung, gute Bezahlung und gesellschaftliche Aufwertung, um einen attraktiven Arbeitsplatz für Expertinnen und Experten zu schaffen.“

Mit viel Geld allein entsteht noch kein Kompetenzzuwachs, wie der seit 2019 um 16,4 Prozent gestiegene Wehretat zeigt. Vielmehr geht es darum, die Chance der immensen Geldmittel zukunftsweisend zu nutzen. Um technologisch auf der Höhe der Zeit zu sein, ist die enge Verzahnung von wissenschaftlichem, militärischem und wirtschaftlichem Know-how unerlässlich. Dementsprechend sollte die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit gestärkt werden, um eine holistische Strategie der Zusammenarbeit von Bundeswehr, BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik), ZITiS (Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich), BKA und weiteren Sicherheitsbehörden zu entwerfen. Analog zur amerikanischen DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) könnten Zukunftstechnologien zusammen mit europäischen Partnern entwickelt werden.

„Mit unserer Solidarität für die Ukraine wird auch Deutschland zum Ziel russischer Aggressionen, sei es durch Sanktionen oder Cyberattacken. Die Bundeswehr als Verteidigungsarmee muss in die Lage versetzt werden, das Land an seinen verwundbarsten Punkten zu schützen: in der kritischen Infrastruktur mit Energieversorgern, Krankenhäusern, Transportunternehmen, Banken, Medien und Kommunikationsnetzen“, so Hans-Wilhelm Dünn.

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https://cybersicherheitsrat.de/
 

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