Höflichkeit gegenüber ChatGPT

„Bitte“ und „Danke“ kostet OpenAI Millionen

ChatGPT
Bildquelle: Bangla press/Shutterstock.com

„Bitte“ und „Danke“ gegenüber ChatGPT verschlingen Stromkosten in zweistelliger Millionenhöhe – OpenAI-Chef bestätigt überraschende Zahlen.

Was zunächst harmlos erscheint, entpuppt sich als kostspieliger Luxus: Höflichkeitsfloskeln gegenüber Künstlicher Intelligenz schlagen mit erheblichen Beträgen zu Buche. OpenAI-CEO Sam Altman bestätigte kürzlich auf der Social-Media-Plattform X, dass einfache Höflichkeiten wie „bitte“ und „danke“ sein Unternehmen „zweistellige Millionenbeträge“ kosten – und fügte kryptisch hinzu: „Man weiß ja nie.“

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Rechenmonster im Hintergrund

Der Grund für diese überraschend hohen Kosten liegt in der technischen Infrastruktur. Chatbots wie ChatGPT basieren auf Large Language Models (LLMs), die auf massiver Rechenleistung in Datenzentren angewiesen sind. Für den effizienten Betrieb dieser Modelle sind tausende Hochleistungs-GPUs (Graphics Processing Units) erforderlich, die parallel arbeiten, um Eingaben zu interpretieren und Antworten in Echtzeit zu generieren.

Der Strombedarf dieser Rechenzentren ist enorm. Schätzungen zufolge verbraucht bereits eine einzelne KI-generierte Antwort – etwa eine kurze E-Mail oder ein Absatz – bis zu 0,14 Kilowattstunden (kWh) Energie. Das entspricht etwa dem Stromverbrauch von 14 LED-Lampen, die eine Stunde lang leuchten.

Globale Auswirkungen

Bei Milliarden von Interaktionen täglich summiert sich der Energieverbrauch rapide. Weltweit machen Rechenzentren bereits etwa 2 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aus. Mit der rasanten Ausbreitung von KI-Anwendungen und der steigenden Nachfrage nach generativen KI-Diensten wie ChatGPT warnen Experten, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren deutlich steigen könnte.

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Höflichkeit formt KI-Interaktionen

Trotz der Kosten argumentieren KI-Experten, dass Höflichkeit einen positiven Einfluss auf KI-Interaktionen hat. Kurtis Beavers, Design-Direktor für Microsoft Copilot, befürwortet respektvolle Eingaben: „Sie helfen, respektvolle und kollaborative Ausgaben zu generieren.“

Laut Beavers spiegelt höfliche Formulierung nicht nur gute Manieren wider, sondern beeinflusst aktiv, wie die KI antwortet. „Wenn sie Höflichkeit registriert, ist sie eher geneigt, höflich zurückzuantworten“, heißt es bei Microsoft WorkLab, einer digitalen Publikation des Softwaregiganten, die sich speziell mit der Integration von KI am Arbeitsplatz befasst.

Altmans Kommentar, die Millionen seien „gut investiert“, deutet darauf hin, dass OpenAI diesen Effekt für wertvoll hält – obwohl die Kosten erheblich sind. Möglicherweise sieht er darin auch eine Investition in die zukünftige Mensch-Maschine-Beziehung.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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