Thought Leadership
Die jüngste Produktoffensive von Apple im KI-Bereich stößt auf ein geteiltes Echo in der Fachwelt. Mit der Einführung von „Apple Intelligence“ im Rahmen der aktualisierten Betriebssysteme iOS 18.1, macOS 15.1 und iPadOS 18.1 wagt sich der Konzern nun verstärkt in das Terrain der KI-gestützten Anwendungen vor.
Allerdings ist die Resonanz durchwachsen, wie eine Analyse des Datenunternehmens GlobalData zeigt, das sich die Meinungen in der Fachwelt angeschaut hat. Die neue Technologie, die Ende Oktober 2024 eingeführt wurde, bietet unter anderem die Möglichkeit zur automatischen Transkription von Sprachnotizen und zur Zusammenfassung von Benachrichtigungen. Doch während einige Experten die praktischen Vorzüge dieser Funktionen hervorheben, sehen andere noch erheblichen Nachholbedarf.
„Die erste Version von Apple Intelligence startet verhalten“, konstatiert etwa Bilawal Sidhu von Metaversity LLC. Gleichwohl lobt er die unmittelbare Verfügbarkeit von Transkriptionen in der Notizen-App als nützliches Werkzeug. Matthew Berman, Geschäftsführer von Forward Future, verweist darauf, dass viele der ursprünglich in Aussicht gestellten Funktionen noch nicht verfügbar seien.
Besonders kritisch äußert sich der ehemalige Technologie-Redakteur Raymond Wong. Er zieht Parallelen zur Einführung des Sprachassistenten Siri, der die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Die Frage, ob Apple Intelligence tatsächlich die Art und Weise revolutionieren wird, wie Nutzer mit ihren Geräten interagieren, müsse sich erst noch erweisen.
Shelly Palmer, Chef der Palmer Group, hebt hingegen die erweiterten Schreibwerkzeuge hervor, die Textkorrektur, Tonanpassungen und Zusammenfassungen ermöglichen. Auch die kontextuelle Verständnisfähigkeit von Siri sei verbessert worden.
Nach Einschätzung von GlobalData-Analystin Shreyasee Majumder herrscht in der Fachwelt dennoch „vorsichtiger Optimismus“. Die aktuelle Version werde als Grundstein für künftige Weiterentwicklungen gesehen. Ob Apple mit seiner KI-Strategie den richtigen Weg eingeschlagen hat, dürfte sich erst in den kommenden Monaten zeigen.
