Telefonanrufe stellen sozial deutlich mehr zufrieden und bauen eine bessere Verbindung zu Gesprächspartnern auf als Textnachrichten oder E-Mails. Dennoch scheuen zahlreiche Menschen das Telefon, weil es ihnen unangenehm erscheint. Das ergibt eine Studie der University of Texas at Austin.
„Viele Menschen verstecken sich lieber hinter Textnachrichten. Sie sind weniger direkt und schneller als ein Anruf, der deutlich mehr einem echten Dialog ähnelt. Außerdem ist man so weniger exponiert. Dabei ist Schriftsprache bei den meisten auch anders als gesprochene Sprache. Am Telefon zu sprechen, erfordert auch ein gewisses Maß an Übung. Vor allem junge Menschen haben diese weniger, weil sie mit Textnachrichten aufgewachsen sind“, so Psychologe Christian Gutschi gegenüber pressetext.
Die Forscher haben ein Experiment mit 200 Teilnehmern durchgeführt. Die Probanden mussten zuerst beurteilen, wie sich ein Gespräch per Telefon oder Textnachricht mit einem Bekannten, den sie länger nicht mehr gesehen haben, gestalten würde. Danach mussten sie tatsächlich ihre alten Freunde kontaktieren. Nach dem Zufallsprinzip wurde ausgewählt, welche Form der Kommunikation sie verwenden mussten.
Mehr Verbundenheit bei Anruf
Ein Großteil der Probanden hat Telefonate als sozialer eingeschätzt, jedoch wollten die meisten lieber eine Nachricht schreiben. Ein Telefongespräch kam ihnen unangenehm oder peinlich vor. Aber im Experiment hatte der Anruf eine deutlich positivere Wirkung als die SMS oder E-Mail. Durch die direkte Kommunikation haben sich die Studienteilnehmern ihren alten Bekannten deutlich mehr verbunden gefühlt.
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