Amazon sieht erhebliche Fortschritte im Kampf gegen den Verkauf gefälschter Waren auf der Plattform. So seien im vergangenen Jahr mit Beteiligung von Amazon mehr als drei Millionen Produktfälschungen ausgehoben worden, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Online-Riesen hervorgeht.
Dabei gehe es sowohl um Artikel, die in den Logistik-Kreislauf des weltgrößten Internet-Händlers gebracht werden sollten, als auch um Fälle, in denen Amazon Unternehmen und Behörden Hinweise etwa auf Lager von Fälschern geben konnte. Im Jahr 2020 konnte Amazon nach früheren Angaben mehr als zwei Millionen gefälschte Produkte heraussieben, die an Logistikzentren des Konzerns geschickt wurden.
Amazon verkauft Waren nicht nur selbst, sondern tritt auch als Plattform für andere Händler auf – und diesen Weg versuchen Produktfälscher oft als Einfallstor zu nutzen. Im vergangenen Jahr weitete der Konzern deswegen zum Beispiel die Kontrollen beim Einrichten eines Händler-Accounts aus.
Unter anderem in den USA, Großbritannien und den EU-Ländern würden seit vergangenem Jahr alle Bewerber persönlich verifiziert. Das schrecke ab, betonte Amazon-Managerin Anna Dalla Val. Deshalb sei die Zahl der von Amazon blockierten Versuche, einen neuen Händler-Account anzumelden, binnen eines Jahres von 6 auf 2,6 Millionen gesunken. Auch das Angebot bestehender Händler werde automatisiert nach Anzeichen für Produktfälschungen durchforstet.
Den von Produktpiraterie betroffenen Unternehmen bietet Amazon unter anderem an, sich zu registrieren und Verletzungen ihrer Markenrechte zu melden. An diesem Programm nahmen Amazon zufolge im vergangenen Jahr mehr als 700 000 Marken teil – nach über 500 000 im Jahr 2020. Zugleich hätten sie im Schnitt ein Viertel weniger Verstöße gemeldet. Amazon erklärt den Rückgang mit dem Erfolg der proaktiven Maßnahmen.
dpa