Deutschland ein «Land der Barzahler»? Das stimmt wohl nur noch für Teile der Bevölkerung, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
In Deutschland zeigt sich vor allem bei jüngeren Menschen ein Trend zum Bezahlen ohne Schein und Münze. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der 16- bis 59-Jährigen gaben in einer Allensbach-Umfrage an, an der Kasse am liebsten Karte und/oder Smartphone zu zücken. Bei den über 60-Jährigen nutzen demnach gerade einmal 24 Prozent solche bargeldlosen Bezahlverfahren, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Erhebung im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme hervorgeht.
Allerdings lässt die repräsentative Befragung von 1074 Menschen ab 16 Jahren den Angaben zufolge auch bei den Ältern einen Wandel erkennen: Gaben 2018 noch 12 Prozent der über 60-Jährigen an, bevorzugt mit Karte zu zahlen, seien es heute bereits doppelt so viele.
Zunehmender Beliebtheit in allen Altersklassen erfreut sich das kontaktlose Bezahlen, das Händler aus Hygienegründen in der Pandemie bewarben. Dabei wird der Einkauf quasi im Vorbeigehen beglichen. Möglich ist dies mit Girocards und Kreditkarten, die mit einem entsprechenden Chip ausgestattet sind. Außerdem kann mit einem Smartphone oder einer Smartwatch mit Diensten wie Apple Pay und Google Pay oder Banken-Apps kontaktlos Geld übertragen werden.
Lag der Anteil derjenigen, die mit ihrer Girocard kontaktlos zahlen, 2017 noch bei 7 Prozent, sind es nun 62 Prozent. Weitere 21 Prozent der Girocard-Inhaber können sich nach eigenen Angaben vorstellen, diese Funktion in Zukunft zu nutzen.
Wenn es um neue digitale Technologien geht, zeigen sich vor allem die 16- bis 29-Jährigen innovationsbereit. Die Zahlung per Smartphone ist bei ihnen überdurchschnittlich beliebt. Knapp jeder Sechste (15 Prozent) in dieser Altersgruppe sagt, an der Kasse grundsätzlich am liebsten mit dem Smartphone zu zahlen.
«Das Bezahlverhalten an der Kasse ist zwischen den Generationen noch immer zweigeteilt», folgert die Initiative Deutsche Zahlungssysteme anhand der Umfrage. «Doch auch bei den über 60-Jährigen ist der Wandel hin zur Karte bereits zu erkennen.»
dpa