Wegen Corona: Jugendliche kaufen zunehmend im Netz ein

Zwei von drei deutschen Jugendlichen haben in der Corona-Pandemie ihr Einkaufsverhalten geändert. 49 Prozent von ihnen kauften seit Ausbruch der Krise mangels Alternativen mehr online ein, 2020 waren es 35 Prozent.

Das geht aus der repräsentativen Jugend-Digitalstudie der Postbank hervor. Je jünger die Befragten sind, desto eher haben sie ihre Online-Käufe in der Krise ausgeweitet. Während 55 Prozent der 16-Jährigen öfter im Netz shoppen gingen, waren es bei den 17-Jährigen 48 Prozent und bei den 18-Jährigen 44 Prozent.

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„Die Generation Z ist mit dem Internet aufgewachsen und hat bei Online-Angeboten keine Berührungsängste“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. „Durch die Lockdown-Zeit mit geschlossenen Geschäften ist Online-Shopping für die Digital Natives noch mehr zur neuen Normalität geworden. Auch künftig dürfte diese Zielgruppe vor allem im Netz zu erreichen sein.“ Die Teenager kaufen nicht nur häufiger im Netz ein, sie geben dort auch deutlich mehr aus. 2021 stiegen ihre monatlichen Ausgaben für Online-Shopping im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 32
Prozent auf 102 Euro. Je älter die Befragten, desto lockerer sitzt bei ihnen das Geld. So nehmen 16-Jährige durchschnittlich im Monat 60 Euro für Online-Einkäufe in die Hand, bei den 17-Jährigen sind es 95
Euro und bei den 18-Jährigen 147 Euro. Im Geschlechtervergleich sind Mädchen etwas sparsamer. Während sie monatlich im Schnitt 95 Euro bei Amazon, Zalando & Co. ausgeben, sind es bei Jungen 109 Euro.
 

Nachhaltige Kleidung ist besonders gefragt

Zugenommen hat auch das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Teenager. Immerhin sieben Prozent von ihnen sagen, dass sie beim Shoppen mehr als vor Corona auf ökologisch und sozial einwandfrei hergestellte Produkte achten. Das gilt vor allem beim Online-Kauf von Kleidung und Schuhen. 69 Prozent legen bei diesen Waren Wert auf Kriterien wie umweltfreundliche Produktion, klimaneutraler Versand oder Vermeidung von Plastik. Das sind acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dahinter folgen Kosmetika, bei denen mehr als jede*r Zweite auf eine ökologische und soziale Herstellung achtet. Beim Kauf von modischen Accessoires wie Uhren denken 53 Prozent daran, im Vorjahr waren es elf Prozentpunkte weniger. Unabhängig von der Produktkategorie nehmen die 18-Jährigen das Thema Nachhaltigkeit besonders ernst.

Doch die 16- bis 18-Jährigen setzen sich nicht nur beim Online-Shopping für Nachhaltigkeit ein. 29 Prozent von ihnen haben vor der Corona-Pandemie schon an Veranstaltungen der Klima-Bewegung
Fridays for Future (FFF) teilgenommen, 11 Prozent sogar mehrmals. Hinzu kommen 29 Prozent, die zwar noch nicht teilgenommen haben, sich aber auf andere Weise für den Klimaschutz engagieren. Wenn das Infektionsgeschehen es wieder zulässt, können sich 53 Prozent der Befragten vorstellen, an Großveranstaltungen von FFF teilzunehmen.

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