Die Ergebnisse der vorgestellten, von Virtual Solution unterstützten Studie von wegweiser und des Hertie School Center for Digital Governance beleuchten die überragende Bedeutung der Digitalisierung bei der Verwaltungsoptimierung und zeigen gleichzeitig die wichtigsten Hemmnisse und Handlungsfelder auf.
Die Studie „Ergebnisse des Zukunftspanels Staat & Verwaltung 2021″ 1 untersucht die zentralen Herausforderungen und die daraus resultierenden Forderungen auf Behördenebene in Deutschland. Verwaltungsinterne Maßnahmen zur Digitalisierung, wie beispielsweise die e-Akte, stehen danach mit weitem Abstand bei fast der Hälfte der Befragten (48%) ganz oben auf der Prioritätenliste. Nimmt man die Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes (OZG) mit 31% auf Platz 4 knapp hinter einer demografieorientierten Personalpolitik (34%) und der Attraktivität als Arbeitgeber (32%) als weiteres Themenfeld mit dazu, so wird der immense Handlungsbedarf bei der Digitalisierung deutlich.
Diese Befunde korrelieren mit den Antworten auf die Frage nach den wichtigsten Verbesserungsansätzen auf Behördenebene selbst. Dabei gaben 49% der Studienteilnehmer die Digitalisierung interner Verfahren und Entscheidungsprozesse als vorrangiges Maßnahmenpaket an. Die Digitalisierung der Leistungen für Bürger und Unternehmen folgt mit 44% auf Platz 3, hinter der Stärkung der Attraktivität der Behörde als Arbeitgeber (48%).
50 Prozent sehen Digitalisierungs-Status quo negativ
Die Umsetzung der aktuell verfolgten Initiativen wird dagegen kritisch gesehen. So bewerten jeweils rund die Hälfte der Befragten den Stand der Digitalisierung von 575 Verwaltungsleistungen gemäß OZG, den flächendeckenden Ausbau der digitalen Infrastruktur und den Aufbau eines behördenübergreifenden Portalverbundes mit Nutzerkonten negativ. Die Zustimmung zu den Digitalisierungsfortschritten in der jeweils eigenen Behörde steigt dagegen von 27% im Jahr 2019 auf 48%.
Zusätzlicher Druck wird durch die weiter angespannte Budgetlage aufgrund der Corona-Pandemie erwartet. So gehen 40% der Studienteilnehmer von Einnahmerückgängen aus, während gleichzeitig 38%, respektive 34% eine Steigerung der Digitalisierungs-Ausgaben und -Investitionen erwarten. Der wachsende Kostendruck steigert die Akzeptanz für „Bring Your Own Device“-Modelle (BYOD). Sie werden bereits bei 21% der Behörden eingesetzt. Meistgenannte Gründe dafür sind die höhere Nutzerfreundlichkeit durch die Nutzung nur eines Smartphones für dienstliche und private Belange (55%), die höhere Zufriedenheit von Mitarbeitern (44%) und die Kosteneinsparungen bei der Anschaffung und Verwaltung von Mobilgeräten (44%). Gleichzeitig machen sich 81% der Befragten bei BYOD Sorgen um die Datensicherheit und 57% um die Einhaltung der Vorgaben durch die Datenschutzgrundverordnung DSGVO. Hier wird der größte Handlungsbedarf gesehen.
Die hohe Relevanz von IT-Sicherheit zeigt sich auch in der generellen Forderung nach verbindlichen und klaren behördenübergreifenden Standards und Lösungen im Bereich Cybersicherheit: 76% der Studienteilnehmer stimmen dem zu und weisen damit auf das größte zu nehmende Hindernis bei der weiteren Digitalisierung von Behörden und Behördendienstleistungen hin.
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