Nach anhaltender Kritik hat sich Facebook nun doch dazu entschieden, konkrete Maßnahmen zu setzen, um den Kinder- und Jugendschutz auf seinem Tochter-Portal Instagram zu verbessern.
Wie das soziale Netzwerk wissen lässt, geht es dabei vor allem darum, minderjährige Nutzer für potenziell schädliche Kontakte schwieriger auffindbar zu machen. Außerdem sollen es auch Werbetreibende künftig schwerer haben, junge Zielgruppen automatisch zu filtern und anzusprechen.
„Müssen richtige Balance finden“
„Wo immer es uns möglich ist, wollen wir junge Menschen davor beschützen, dass sie von Erwachsenen angesprochen werden, die sie gar nicht kennen oder von denen sie eigentlich nichts hören wollen“, heißt im offiziellen Facebook-Blog. Deshalb habe man sich für eine Reihe von Änderungen und der Integration neuer Features auf Instagram entschieden. Diese sollen schon in Kürze ausgerollt werden, zunächst aber nur in Australien, Frankreich, Japan und den Vereinigten Staaten.
Die wohl zentralste Änderung betrifft schon das Erstellen von Nutzerkonten. Ist ein User etwa unter 16 Jahre alt, wird für ihn automatisch ein privates Konto eingerichtet, das sowohl von potenziell verdächtigen Kontakten als auch von Werbetreibenden schwerer aufgespürt werden kann. „Wir glauben, dass private Konten die richtige Entscheidung für junge Leute sind. Wir wissen aber auch, dass einige öffentliche Accounts haben wollen, um eine Anhängerschaft aufzubauen. Wir müssen die richtige Balance finden“, betont man bei Instagram.
Lob sowie Kritik gleichermaßen
Bei Jugend- und Datenschützern wurden die angekündigten Änderungen auf der Foto- und Video-Sharing-App eher zwiespältig aufgenommen. Während die einen von „echten Verbesserungen“ sprechen, kritisieren die anderen, dass die neuen Funktionen von keinem behördlichen Prüforgan kontrolliert worden sind und, dass das Online-Portal insgesamt gesehen noch immer deutlich zu wenig unternimmt, um seine minderjährigen Mitglieder vor schädlichen Kontakten und Inhalten zu schützen.
„Wir sagen Facebook schon seit Jahren, dass sie damit aufhören sollen, dass Teenager auf Facebook und Instagram gezielt gesucht und angesprochen werden können. Hier geht es um den Schutz ihrer Privatsphäre“, zitiert „TechXplore“ Jeff Chester, Leiter des Center for Digital Democracy, einem Non-Profit-Thinktank mit Sitz in Washington: „Wir haben immer noch einen Haufen Fragen. Und damit sind wir nicht allein.“
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