Hacker stören immer wieder den Online-Unterricht, im schlimmsten Fall ploppen auf den Bildschirmen von Grundschülern sogar Nacktbilder auf: Anlässlich des weltweiten Aktionstags «Safer Internet Day» am Dienstag fordert der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) mehr Schutz für Kinder im Netz.
«Nun ist nicht mehr nur die Schulhaustür der Zugang zur Schule, auf den es aufzupassen gilt. Jetzt haben wir es mit dem völlig offenen Einfallstor worldwideweb zu tun», erklärte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann in einer Pressemitteilung. Hackerangriffe seien eine neue Gefahr für Schülerinnen und Schüler.
Das Kultusministerium müsse für verlässliche und sichere Plattformen sorgen, forderte der Verband erneut. Bei vielen technischen Neuerungen, der Auswahl von Apps und Fragen des Datenschutzes bräuchten die Lehrkräfte mehr Unterstützung.
Aber auch in ihrer Freizeit verbringen Kinder und Jugendliche mehr Zeit online. «Deshalb ist es wichtig, dass gerade junge Menschen lernen, selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und kritisch mit dem Internet und digitalen Medien umzugehen», betonte Simone Fleischmann. Dabei gehe es um Suchtprävention, den Umgang mit persönlichen Daten und mit Meinungsmache im Netz.
Durch die soziale Isolation teilen viele auch ihre Sorgen oder Wünsche in Chats oder Postings. «Diese Offenheit kann leicht missbraucht werden», warnt der Kinderschutzbund in Bayern in einer Pressemitteilung. Minderjährige würden gezielt angesprochen, um sexuelle Kontakte anzubahnen. Eltern sollten mit ihren Kindern im Gespräch bleiben, rät der Landesverband.
Bei Fragen zur Medienerziehung können sich Eltern und Pädagogen an die Stiftung Medienpädagogik Bayern wenden. Die Stiftung organisiert anlässlich des Aktionstags rund 15 Online-Infoabende.
Der «Safer Internet Day» findet am Dienstag zum 18. Mal statt. In Deutschland steht der Aktionstag dieses Jahr unter dem Motto «Was glaube ich – Meinungsbildung zwischen Fakt und Fake». Dabei sollen vor allem Jugendliche auf die Gefahren von Desinformation im Netz hingewiesen und im Umgang mit Falschmeldungen unterstützt werden.
dpa