Einschränkungen, die Eltern bei der Technologie-Nutzung ihrer Kinder setzen, haben kaum Einfluss auf deren Verwendung von Computern, Handys oder Videospielen im Erwachsenenalter. Die Bildschirmzeit im frühen Leben sagt wenig über die späteren Jahre aus.
Das bedeutet aber auch, dass Menschen nicht süchtig nach Technologie werden, wenn sie als Kinder viel an Geräten hängen, wie eine Studie der University of Colorado Boulder zeigt.
“Wir haben herausgefunden, dass es nur eine schwache Verbindung zwischen der frühen und der späteren Technologie-Nutzung gibt. Was wir als Eltern tun, ist weniger wichtig als die meisten von uns glauben”, sagt Studienleiterin Stefanie Mollborn. Den Forschern zufolge ist die Angst vor der zu hohen Bildschirmzeit von Kindern unbegründet.
Für die Studie hat das Team Daten zur Technologie-Nutzung von 1.200 US-Amerikanern im Alter zwischen 18 und 30 Jahren untersucht. In Interviews mit 56 Teilnehmern wurde auch ermittelt, wie intensiv Menschen in dieser Altersgruppe in der Kindheit Technologie genutzt haben und wie viel Zeit sie als Erwachsene damit verbringen. Die Studienteilnehmer mussten auch angeben, wie stark sie als Kinder von ihren Eltern eingeschränkt wurden.
Mäßigung nach Studium
Es hat sich herausgestellt, dass Beschränkungen, wie beispielsweise der Bildschirmzeit oder Fernsehverbote während des Essens, wenig Einfluss auf die Technologieverwendung im späteren Leben haben. Bei Menschen, die in Haushalten mit wenigen digitalen Geräten aufgewachsen sind, ist die Nutzung nur marginal weniger.
Vor allem Studenten müssen für die Universität in jedem Fall mehr Zeit am Computer verbringen, egal wie sie erzogen wurden. Viele planen aber auch, sich in späteren Lebensabschnitten zu mäßigen. Mollborn warnt, dass eine Abhängigkeit immer noch möglich ist, aber nicht unbedingt durch die Bildschirmzeit in der Jugend ausgelöst wird.
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