Neuer Negativ-Rekordwert bei Android-Schadsoftware: Mehr als 4,18 Millionen schädliche Apps zählten die Experten von G DATA CyberDefense 2019. Im Durchschnitt tauchen jeden Tag rund 11.500 neue Android-Schadapplikation auf. Der Fokus liegt auf Adware, um persönliche Daten abzugreifen und diese weiterzuverkaufen.
„Malware-Attacken auf Android-Geräte richten sich aktuell noch überwiegend an Privatpersonen und weniger an Unternehmen“, sagt Alexander Burris, Lead Mobile Researcher bei G DATA CyberDefense. „Obwohl Hersteller mobiler Geräte dem Thema Sicherheit deutlich mehr Aufmerksamkeit widmen, steigt die Zahl schädlicher Apps an. Besonders verbreitet auf Smartphones und Tablets ist Adware. Ein weiterer besorgniserregender Trend: Der Einsatz von Stalkerware, um Menschen digital zu verfolgen.“
Adware – nervige Werbung durch die Hintertür
Zurzeit erlebt Adware eine wahre Renaissance: Insbesondere auf mobilen Geräten kommt sie vermehrt zum Einsatz. Auch wenn sie im Gegensatz zu Ransomware auf den ersten Blick weniger Schaden anrichtet, ist Adware nicht zu unterschätzen. Denn diese Schad-Apps sammeln auch persönliche Daten wie Standorte oder lesen den Browserverlauf aus. Daten, mit denen Malware-Autoren Geld verdienen.
Der starke Anstieg ist auch darauf zurückzuführen, dass die Entwickler ihre Adware technisch weiterentwickeln. So umgehen sie etwa Antiviren-Programme oder Einschränkungen durch das Betriebssystem. Ein weiterer Grund: Anders als bei bösartiger Malware wie Ransomware bedarf es keiner aufwendigen Techniken, um entsprechende Adware-Apps zu entwickeln. Der Aufwand ist minimal, der Ertrag maximal.
In der Regel gelangen diese Werbeschleudern unfreiwillig über eine heruntergeladene App auf das System und blenden ständig ungewollte Werbung ein. Gerade kostenlose Apps enthalten immer wieder Adware – als alternative Einnahmequelle. „Wir beobachten die Verbreitung von Adware verstärkt über App-Stores von Drittanbietern“, sagt Alexander Burris. „Daher empfehlen wir, Apps ausschließlich über Google Play zu installieren.“
Stalkerware – Der Feind auf meinem Smartphone
Seit Herbst 2019 ist G DATA Mitglied der „Coalition against Stalkerware“. Die Koalition wurde als nicht-kommerzielle Initiative konzipiert, um Interessengruppen aus gemeinnützigen Organisationen, der Industrie und anderen Bereichen wie der Strafverfolgung unter einem Dach zusammenzuführen. Denn das Problem der Stalkerware nimmt seit Jahren zu. Bei Stalkerware handelt es sich um Spionagesoftware, die auch Privatpersonen nutzen, um Opfer auszuspionieren und auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Durch die Installation dieser Apps erhalten Täter Zugang zu Nachrichten, Fotos, Social Media-Apps, Geolokalisierung, Audio- oder Kameraaufnahmen ihrer Opfer – zum Teil sogar in Echtzeit. Die Programme laufen versteckt im Hintergrund ohne das Wissen oder die Zustimmung eines Opfers.
„Die Installation von Stalkerware auf dem Handy eines Partners verletzt die grundlegenden Menschenrechte der Betroffenen. Wir sind entschlossen, diese Bedrohung zu bekämpfen und die Opfer, meist Frauen, von missbräuchlichem Verhalten zu schützen“, sagt Alexander Burris. „Wir sehen uns als Cyber-Defense-Unternehmen in der Pflicht, entschieden gegen die Überwachungstools vorzugehen und Nutzer automatisch vor unsichtbaren Spionen zu warnen.“
Weitere Informationen zum Stalkerware finden Sie auch in der Episode zwei unseres Expertengesprächs, dem G DATA Tekkie Table.
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