Privatsphäre im digitalen Zeitalter – mehr als ein nur ein Wunsch?

I love my privacyMan bekommt den Eindruck, als könnte keine Woche vorrübergehen ohne neue Schlagzeilen über eine Vielzahl an Hackerangriffen auf Unternehmen und damit einhergehende Datenverluste. Die Größe einer Organisation ist nicht ausschlaggebend dafür, ob sie Opfer eines Hackergangriffes wird.

Das Fraunhofer-Institut, die RWTH-Aachen oder erst kürzlich die DuMont-Mediengruppe – auch sie haben Datenverluste erlitten und damit wirtschaftliche und soziale Schäden einbüßen müssen. Für ihre Kunden sind die Verluste jedoch umso größer – keiner möchte, dass persönliche Informationen in unbekannte Hände wandern. In einem Zeitalter, in dem die Datensicherheit eng mit Kundenloyalität verbunden ist und das Vertrauen der Kunden mit jedem neuen Angriff schwächelt, stellt die aktuelle Situation eine wirtschaftliche und soziale Gefahr für viele Unternehmen dar. 

Anzeige
Wo es hapert

Die letzte State of the Data Nation Studie, die in Großbritannien von Informatica durchgeführt wurde, zeigt, dass immer weniger Kunden dazu bereit sind, ihre Daten weiterzugeben. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie sich nicht vorstellen können, in den nächsten drei Jahren ihre Daten mit Unternehmen zu teilen. Ein Drittel gab an, dass keine Anreize sie dazu bringen können, ihre persönlichen Informationen an andere weiterzugeben.

Neben dem mangelnden Vertrauen der Kunden stehen Unternehmen auch vor der Herausforderung, die strikten EU-Richtlinien umzusetzen. Bei Nichteinhaltung der Gesetze drohen Unternehmen potenzielle Geldstrafen, die bis zu vier Prozent ihres weltweiten Umsatzes betreffen können. Ein Bereich, der ebenfalls vom Vertrauen der Kunden lebt und strengen rechtlichen Grundlagen unterliegt, ist der Finanzsektor. Neben einer Menge an Zeit und Energie müssen Finanzdienstleister auch in sichere Data Management-Prozesse investieren, um ihren Kunden ein hohes Maß an Datensicherheit bieten zu können.

Wie kann man also das Kundenvertrauen wiedergewinnen?

Im ersten Schritt müssen sich Unternehmen erst einmal einen Überblick darüber verschaffen, wo sich sensible Daten befinden – sei es von Kunden, Partnern oder auch die eigenen Unternehmensdaten. Eine Verbesserung im Bereich der Data Governance kann beispielsweise dabei helfen, Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und mit entsprechenden Maßnahmen entgegenzuwirken.

Anzeige

Die State of the Data Nation Studie geht noch einen Schritt weiter und befragen Kunden, was Unternehmen mitbringen müssen oder tun können, um ihr Vertrauen der Kunden zu gewinnen sowie zu erhalten. Drei verschiedene Trends haben sich klar abgebildet:

  • 50 Prozent der Befragten wollen darüber Bescheid wissen, wie und wo die persönlichen Informationen gespeichert und genutzt werden.
  • Das Wissen über eine Datenschutzrichtlinie innerhalb von Unternehmen ist für 43 Prozent der Befragten wichtig.
  • Eine schnelle Reaktion in allen Anliegen ist für 38 Prozent notwendig.

Zusätzlichen können Datenschutz-Rankings das Kundenvertrauen stärken: Ähnlich wie Kommentare und Bewertungen von Usern auf Amazon die Kaufentscheidung beeinflussen, können auch Erfahrungswerte in Form von Rankings zum Thema Datenschutz das Vertrauen der Kunden bei Produkten und Dienstleistungen fördern. Es entscheidet also nicht allein der Preis – Kaufentscheidungen werden auch auf Basis von sozialen Faktoren wie der Vertrauenswürdigkeit eines Unternehmens, seines Handelns innerhalb von Datenschutzverletzungen und der getätigten Investitionen in Sicherheitslösungen getroffen.

Neue Wege finden

Firewalls und Sicherheitsanwendungen werden häufig von Unternehmen genutzt, um Datenschutzverletzungen und Hackerangriffen vorzubeugen, reichen jedoch allein nicht aus. Zukünftig müssen mehr datenzentrierte Sicherheitsprogramme eingesetzt werden, um die zurückgelegten Wege der Daten inner- und außerhalb der Organisation zu verfolgen. So weiß man immer, wo sich sensible Daten gerade befinden und welche Maßnahmen eingesetzt werden müssen, um sie zu schützen.

Eine offene und ehrliche Kommunikation ist ebenfalls ein Muss, wenn es um Vertrauensgenerierung geht. Ein guter Weg, um Risiken früh zu erkennen und Kunden schnell über diese zu informieren sind Social Media Kanäle. Verbraucher können so schnell ihre Anliegen mitteilen und mit Unternehmen in direkten Kontakt treten.

Eines ist klar: Unternehmen haben noch einen langen Weg vor sich, wenn es um den sicheren Umgang mit Daten geht. Auch 2016 werden Hackerangriffe unvermeidlich sein, daher ist der sichere und effektive Umgang sowie die Speicherung von sensiblen Daten der Grundbaustein, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Vertrauen ist nichts, was einem zufliegt, sondern muss durch angepasste Maßnahmen wie beispielsweise ein effektives und vor allem sicheres Datenmanagement gewonnen werden.

Dirk HäußermannDirk Häußermann, Geschäftsführer EMEA Central bei Informatica

www.informatica.com/de

 

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.