Interview

Wie macht man Krankenhäuser immun gegen Hackerangriffe?

Müssen Sie bei Krankenhäusern höhere Sicherheitsstandards einhalten als bei anderen Kunden? Stellt Sie das als IT-Dienstleister vor besondere Herausforderungen?

Security Management Systeme direkt einzubinden, ist heute absolut gefordert und nicht mehr nur ‚nice to have‘. Mit unserer Software KIX geht es uns darum, sämtliche Prozesse unserer Kunden zu unterstützen und bei Bedarf zu automatisieren, sei es IT, Haustechnik oder auch Medizingerätetechnik. Ziel ist es dabei, alle Bereiche mit individuellen Lösungen abzudecken – eine homogene IT-Monokultur wäre sogar eher eine Gefahr. Jede Klinik verfügt schon jetzt über eine gewachsene IT-Infrastruktur. Es bietet sich an, diese spezialisierten Lösungen über offene Schnittstellen miteinander kommunizieren zu lassen und nahtlos in ein IT-Sicherheitsmanagement zu integrieren, natürlich nach dem BSI-Standard.

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Was können Krankenhäuser präventiv tun, um sich vor Cyberangriffen zu schützen? Sofort und mittelfristig?

Die Anforderungen des IT-Grundschutz vom BSI decken schon recht viel ab. Sie müssen nur durchgesetzt werden, was ja auch sukzessiv erfolgen kann. Der spezielle Sicherheitskatalog B3S der Deutschen Krankenhausgesellschaft gibt Kliniken aller Größen einen Fahrplan an die Hand, um diesen Umbruch zu bewältigen. Wichtig ist zum Beispiel die sogenannte Härtung des Serversystems. Das System muss so schlank wie möglich gehalten werden, um Hackern keine Einstiegsmöglichkeiten zu bieten. Der Einsatz von Open Source Software ist dabei unbedingt zu empfehlen, denn so kann jeder Nutzer den Quellcode einsehen und auf Risiken und Schwachstellen überprüfen. Jedes Krankenhaus behält damit seine digitale Souveränität. Selbstverständlich gehört auch eine Einbeziehung des Personals dazu: Nicht nur im Alltag müssen sie souverän mit der IT umgehen können, sie müssen genau wie auf Brände und Naturkatastrophen auch auf Cyberangriffe vorbereitet werden.

Medizinische Geräte werden immer häufiger in Netzwerke integriert, so dass etwa Ärzte aus anderen Krankenhäusern Geräte übers Internet steuern können. Sobald sie einmal zertifiziert sind, dürfen sie aber nicht verändert werden, das heißt, auch keine Sicherheitsupdates ausführen. Wie können Krankenhäuser ihre Anti-Viren-Software trotzdem aktuell halten?

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Sicherheitsupdates sind wichtige Vorsorgemaßnahmen in der IT. Da wir digital immer komplexer zusammenwachsen, gilt das auch für alle Bereiche, die durch IT miteinander verbunden sind. Mit diesem Dilemma hat auch zum Beispiel auch Tesla zu kämpfen, sie dürfen eigentlich keine Sicherheitsupdates an ihren Autos durchführen. Die zentrale Bundesbehörde muss die bisherigen Regelungen dringend auf den Prüfstand stellen und an aktuelle technische Entwicklungen anpassen.

Obwohl Einigkeit darüber herrscht, dass IT-Sicherheit immens wichtig ist, scheint es für die meisten Menschen, auch dem Krankenhauspersonal, eher ein lästiges Thema zu sein. Erleben Sie das auch so?

Zum Teil zumindest. In den letzten Jahren hat da sicherlich ein Umdenken begonnen, aber manchmal wünsche ich mir, dass es schneller geht. Der Chefarzt ist und bleibt natürlich in erster Linie Mediziner. Wenn der sich ein neues Röntgengerät anschafft, denkt er nicht automatisch daran, was das für Arbeitsprozesse in der IT-Abteilung und beim technischen Personal in Gang setzt. So ein Röntgengerät hat ja auch einen Netzwerkanschluss und muss in ein System eingepflegt werden, die Mitarbeiter müssen eingewiesen, das Gerät muss gewartet und das Ganze muss regelmäßig wiederholt werden. Und natürlich alles mit lückenloser Dokumentation. Hier können wir mit KIX, unserem Service Management System, helfen, strukturierte Arbeitsabläufe und eine sichere Betriebsführung zu ermöglichen. So wird die Dokumentation quasi automatisch erledigt. Spätestens wenn der Auditor seinen jährlichen Besuch im Krankenhaus abstattet und eine 1A-Dokumentationslage vorfindet, werden alle Krankenhausmitarbeiter dankbar für diesen Service sein.

https://kixdesk.com/home.html
 

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